Stark vernachlässigt Kind fast verhungert – Eltern müssen für mehrere Jahre in Haft

Eine Mutter und ein Vater sollen ihr Kind fast haben verhungern lassen – nach einem Revisionsverfahren stehen nun die Haftstrafen für die Eltern fest.
In Köln wurde eine junge Mutter vom Landgericht zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Frau und ihr ehemaliger Lebensgefährte mussten sich vor Gericht verantworten, weil das Paar sein Kind dermaßen vernachlässigte, dass es beinahe gestorben wäre. Die Vorwürfe beziehen sich auf das Jahr 2020. Die damals 23-jährigen Eltern haben ihr fünfjähriges Kind fast verhungern lassen.
Das Kind war so unterernährt, dass es nicht mehr stehen und laufen konnte. Die Eltern aber unternahmen nichts – erst als der Kindergarten das Jugendamt über die Situation informierte, wurde das Kind in ein Krankenhaus gebracht. Die Eltern standen bereits im Jahr 2021 vor Gericht. Wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit der schweren Misshandlung einer Schutzbefohlenen wurden Mutter und Vater zu neun beziehungsweise sieben Jahren Haft verurteilt.
In einem Revisionsverfahren wurden die Urteile vom Bundesgerichtshof hinsichtlich des Strafmaßes aufgehoben. Daher musste das Landgericht nun erneut über die Strafen für Mutter und Vater verhandeln – mit demselben Ergebnis wie 2021: Die Mutter muss für neun Jahre, der Vater des Kindes für sieben Jahre in Haft. Beide hätten den Tod des Kindes billigend in Kauf genommen, stellten die Richterinnen und Richter fest.
- Nachrichtenagentur afp