Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Provokation bei ukrainischem Kinderfest Russen-Korso in Köln: Schämt euch!
Wieder zieht ein Russen-Korso durch die Stadt. Die Autorin, selbst Russlanddeutsche, meint: Die Teilnehmenden schaden damit vor allem sich selbst und der Community.
Was für eine Provokation: Mitten in ein ukrainisches Kinderfest am Schokoladenmuseum platzt am Sonntag ein sogenannter Russen-Korso – organisiert von der Ukrainerin Elena Kolbasnikova. Das erklärte Ziel der Korso-Teilnehmenden sei es, gegen Russophobie und für Frieden auf die Straße zu gehen, behauptet die Veranstalterin. Stattdessen erweist sie der russischsprachigen Community in Deutschland damit einen Bärendienst.
Bereits seit Ausbruch des Angriffskrieges im vergangenen Jahr stehen insbesondere Russlanddeutsche im Fokus der deutschen Berichterstattung. Die SWR-Doku "Russlanddeutsche – unsere fremden Nachbarn? Bilanz einer schwierigen Integration" porträtierte Russlanddeutsche als AfD-Wähler und Putin-nah. Die Aufregung war mit Recht groß – es gingen über 100 Beschwerden beim Rundfunkrat ein.
Vorurteil: Russlanddeutsche wählen AfD und sind Putin-treu
Doch mit Blick auf die Demo am Sonntag scheint dieses Klischee bestätigt, wenn zahlreiche Menschen mit der rechten und Putin-treuen Kolbasnikova durch Köln ziehen und ukrainische Kinder und Familien bedrohen.
Wer für einen Angriffskrieg auf die Straße geht und dabei die Flaggen und das Gesicht des Angreifers durch die Straßen trägt, sollte sich ganz grundsätzlich schämen. Seit anderthalb Jahren sterben tagtäglich Menschen wegen des Krieges in der Ukraine. Wer sich dann aber auch noch darüber beschwert, aufgrund dieser Auftritte vermeintlich diskriminiert zu werden, hat den Bezug zur Realität verloren.
- taz.de: "Mär der "bösen Russlanddeutschen"
- Eigene Beobachtungen