"Masterplan Stadtsauberkeit" "Selbstgefällige Kultur": Stadt Köln erntet Shitstorm
Geht es nach der Stadt, braucht es für mehr Sauberkeit in Köln einen Masterplan. Doch viele Kölnerinnen und Kölner sehen das anders. Es hagelt Kritik.
Das Stadtbild von Köln lässt vielerorts zu Wünschen übrig. Mülleimer quellen an Wochenenden über und viele Ecken der Stadt werden als illegale Abladeorte für Sperr- oder Hausmüll missbraucht. Zum Teil kommt es so weit, dass Stadtführer sich Sorgen um den Besuch künftiger Touristen machen.
Die Stadt Köln möchte das Problem mithilfe der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) und dem Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management (INFA) angehen. Dafür soll ein "Masterplan Stadtsauberkeit" erstellt werden. Dieser soll Vorschläge und Empfehlungen enthalten, wie die Sauberkeit und die Lebensqualität in Köln verbessert werden können. Doch dieses Vorhaben stößt in den Sozialen Medien auf große Kritik.
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Große Zweifel an Notwendigkeit des Masterplans
Viele Nutzerinnen und Nutzer zweifeln eine wirkliche Notwendigkeit des Masterplans an. Für viele sei es eine Selbstverständlichkeit, seine Stadt sauber zu halten. So empört sich ein User bei Facebook: "Die permanente und zunehmende Versiffung der Stadt ist nicht zuletzt Resultat einer selbstgefälligen, selbstverliebten Kultur des 'Laissez-faire', 'laissez-aller', die Köln wie eine Monstranz vor sich herträgt".
Ein weiterer beschwert sich: "Das ist doch keine Raketenwissenschaft … die Stadt ist für jeden sichtbar eine einzige Müllhalde und zunehmend eine Kloake – da brauche ich kein Konzept für. Weniger politisches Gequatsche, mehr machen! Ich nehme vor meiner Haustür auch regelmäßig den Besen in die Hand, damit es halbwegs ordentlich aussieht."
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Weitere User fordern schlicht und einfach mehr Mülleimer in der Stadt und höhere Strafen für Müllsünder. So heißt es bei Facebook weiter: "(...) Und wenn mal eine Grundordnung hergestellt ist: mehr Ordnungsamt auf den Straßen, Tickets für öffentliches Urinieren, Hundekot liegen lassen, Müll, Kippen etc. wegwerfen und so weiter … die Streifen haben bei Corona schließlich auch funktioniert oder tun es, wenn es um Knöllchen fürs Falschparken geht".
Geht es nach der Stadt, sind Meinungen der Kölnerinnen und Kölner durchaus gewünscht, wenn auch nicht in den Sozialen Medien. Um die Meinungen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen, findet noch bis zum 13. August eine sogenannte Öffentlichkeitsbeteiligung statt.
Diese erfolgt sowohl online über das Beteiligungsportal der Stadt Köln als auch vor Ort in den Stadtbezirken mit dem "MeinungsMobil" oder dem "Demokratierad". Jeder sei eingeladen, eigene Ideen und Maßnahmen einzubringen.
- facebook.de: Beitrag der Stadt Köln vom 1. August 2023
- stadt-koeln.de: "Öffentlichkeitsbeteiligung zum 'Masterplan Sauberkeit' startet"