"Sippenhaft"? Schröder-Kim will Land NRW wegen Rausschmiss verklagen
Ihre wohl umstrittenste Repräsentantin ist das Land NRW los – doch Schröder-Kim gibt nicht auf. Aus ihrem Umfeld werden schwere Vorwürfe gegen die Landesregierung laut.
Der Streit zwischen So-yeon Schröder-Kim und dem Land Nordrhein-Westfalen kommt nicht zur Ruhe: Laut Medienberichten will die Ehefrau des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) das Land nun nach ihrem Rauswurf aus der landeseigenen Stiftung NRW Global Business verklagen. Das berichten das Portal "The Pioneer" und die "Bild"-Zeitung.
Das zuständige Wirtschaftsministerium wollte sich dazu nicht äußern. Schröder-Kim und ihr Ehemann waren zuletzt in die Kritik geraten, weil sie im Mai in Berlin an einem Empfang der russischen Botschaft zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland teilgenommen hatten. Kurz darauf gab die Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Auflösung des Vertrags mit Schröder-Kim bekannt.
Laut "The Pioneer" spricht man im Umfeld von Schröder-Kim davon, dass es für die Entscheidung der Gesellschaft keine rechtliche Grundlage gegeben habe – der Vorgang erinnere an "Sippenhaft".
Der Frust beim Ehepaar dürfte womöglich auch deshalb so tief sitzen, weil die 55-Jährige keine Abfindung erhalten hat. Das hatte Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) zu Beginn der Woche mitteilen lassen. Die Kündigung Schröder-Kims sei durch Spezialisten geprüft worden.
Freundschaft mit Kreml-Chef: Fragwürdige Schröder-Auftritte
Ihr Ehemann war nach seiner Abwahl als Bundeskanzler viele Jahre für russische Energiekonzerne tätig und gilt bis heute als enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin, von dem er sich auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht lossagte. Wenige Wochen nach Kriegsbeginn besuchte er Putin sogar in Moskau. Während der Reise hatte auch ein Foto, das seine Ehefrau bei Instagram von sich gepostet hatte – in tiefer Andacht am Fenster, mit dem Kreml im Hintergrund – für viele kritische Kommentare gesorgt.
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Ursprünglich war Schröder-Kims Vertrag als Südkorea-Repräsentantin noch bis Ende 2023 befristet. Über ihr Honorar machte das Wirtschaftsministerium keine Angaben. Die Abrechnung sei auf Tagesbasis in Abhängigkeit von vereinbarten Zielen und Maßnahmen erfolgt, heißt es in der Antwort an die AfD-Landtagsfraktion.
- "Bild"-Zeitung vom 7.7.2023
- The Pioneer, Morning Briefing vom 6.7.2023
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa