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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Baumgart enthüllt: So ließ Hector den FC-Trainer im ersten Gespräch stehen
Steffen Baumgart hat zum Abschied von Jonas Hector verraten: Der Kapitän des 1. FC Köln ließ seinen Trainer bei dessen Amtsantritt auflaufen.
Jonas Hector hat sich am vergangenen Samstag aus dem Profifußball verabschiedet. Der Kapitän des 1. FC Köln hat genug, will sich ins Privatleben zurückziehen. Schon vor zwei Jahren, so kommt nun heraus, hätte FC-Trainer Steffen Baumgart dies bereits ahnen können.
Der 51-Jährige weilt inzwischen in seiner Wahlheimat Berlin, ehe Baumgart zunächst nach England und später nach Griechenland reisen wird. Der FC-Trainer will abschalten, ehe es Anfang Juli mit der Vorbereitung auf die nächste Saison wieder losgeht. Dann wird er Jonas Hector nicht mehr beim FC begrüßen dürfen.
So ließ Hector Baumgart abblitzen
Doch womöglich wird sich Baumgart beim Trainingsauftakt noch einmal an eine Situation vor zwei Jahren zurückerinnern. Damals, am 1. Juli 2021, hatte der gebürtige Rostocker seinen Job als Cheftrainer der Geißböcke aufgenommen und sich der Mannschaft vorgestellt. Einer seiner ersten Gesprächspartner sollte Kapitän Jonas Hector sein. Doch das Treffen lief anders als erwartet.
"Als ich Trainer geworden bin, habe ich das Gespräch mit ihm gesucht", erzählte Baumgart nun im Podcast "Einfach mal luppen" von und mit Toni und Felix Kroos. "Da dreht Jonas sich zu mir um und sagt: Trainer, ist eigentlich egal, was du erzählst, ich mach hier meine zwei Jahre zu Ende, mach du mal dein Ding und dann ist gut."
Baumgart schwärmt von Kapitän Hector
Hector hatte Baumgart eiskalt auflaufen lassen – und damit bereits sein mögliches Karriereende 2023 angekündigt. Baumgart, sonst die Schlagfertigkeit in Person, war von dieser Reaktion überrascht worden. "Da dachte ich: Okay, eigentlich wollte ich nur ‚Hallo‘ sagen und dass ich mich freue, mit ihm zu arbeiten. Aber das zeigt die Gedankenwelt, in der Jonas lebt und wie er mit Fußball umgeht", erklärte Baumgart.
Danach habe man sich aber schnell gefunden und Hector war unter Baumgart noch einmal zwei Jahre als Führungsspieler und Leistungsträger eine der Schlüsselfiguren für den Kölner Erfolg geworden. "Er hat es mit absoluter Leistung zurückgezahlt", lobte Baumgart. "Jonas war ein richtiger Kapitän. Er ist leistungsmäßig vorangegangen, hat die Jungs gepusht, war immer fokussiert und immer ein Ansprechpartner. Das hat ihn für mich sehr wichtig gemacht."
Kapitänsfrage bleibt vorerst offen
Baumgart erklärte auch, dass Hector sehr wohl jemand sei, der sich gerne mit anderen Menschen unterhalte – "aber eben nicht mit jedem." Und so habe es eben auch mit Baumgart ein bisschen gebraucht, ehe der Saarländer Vertrauen zum FC-Trainer aufgebaut habe. "Ich habe Jonas zwei Jahre nur glücklich gesehen", sagte Baumgart.
Nun ist Hector beim FC Geschichte und die Geißböcke werden sich eine Lösung ohne den Linksverteidiger einfallen lassen müssen. "Ich habe um Jonas gekämpft, aber er hat für sich einen Schlussstrich gezogen. Er ist komplett glücklich und ausgeglichen. Deshalb war der Kampf auch aussichtslos."
Mit Leart Paqarada hat der FC einen neuen Linksverteidiger verpflichtet, wenngleich einen gänzlich anderen, offensivstärkeren Flügelspieler. "Wir werden Jonas‘ Position neu vergeben. Wir haben mit Leart keinen neuen Jonas bekommen, sondern einen Spieler, der sich in die Bundesliga reinarbeiten wird. Das wird funktionieren." Die Kapitänsbinde wird ein anderer Spieler erhalten. Wer, ist noch offen. Diese Entscheidung will Baumgart erst während der Vorbereitung treffen.
- Eigene Beobachtungen
