Anstieg in Nordrhein-Westfalen 193 Messerangriffe von Jugendlichen an Schulen
Die Gewalt hat sich in diesem Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern bereits im Januar einen negativen Höhepunkt erreicht: Eine 55-jährige Lehrerin wurde erstochen.
Die Polizei hat an den Schulen in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 193 Attacken mit Messern oder anderen Stichwaffen registriert. Das war ein Anstieg von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus Zahlen hervorgeht, die das NRW-Innenministerium in Düsseldorf auf dpa-Anfrage mitgeteilt hat.
Es war zugleich der höchste Stand seit 2019, als 182 Vorfälle an den Schulen aktenkundig wurden. Danach ging die Zahl, vermutlich mindestens zum Teil bedingt durch die Corona-Pandemie, deutlich zurück: Im Jahr 2020 wurden 103 Fälle festgehalten, im Jahr 2021 waren es dann 131 Fälle.
Reul: Messer sind kein Spielzeug
"Was ein Messer im Schulranzen zu suchen hat, ist mir ein Rätsel", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der dpa. "Stichwaffen und Messer müssen in jeder Hand, auch in der jüngsten Hand, ein Fremdkörper bleiben. Messer sind kein Spielzeug!"
Die Gewalt hatte sich in diesem Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern bereits im Januar einen negativen Höhepunkt erreicht, als eine 55-jährige Lehrerin an einem Berufskolleg in Ibbenbüren erstochen worden war. Der mutmaßliche Täter, ein 17-jähriger Schüler, hatte sich vor wenigen Tagen in der U-Haft umgebracht.
- Nachrichtenagentur dpa