Stoltenberg wegen Volksverhetzung verurteilt: Influencer will Berufung

Verurteilung wegen Volksverhetzung

Stoltenberg will in Berufung gehen: "Gehöre nicht in rechte Ecke"

Der Reality-TV-Darsteller wurde wegen Volksverhetzung verurteilt. Nun äußerte sich der 26-Jährige – er habe Morddrohungen erhalten und werde in Berufung gehen.

Nachdem der Reality-TV-Darsteller Henrik Stoltenberg laut "Bild"-Bericht am vergangenen Mittwoch vor dem Kölner Amtsgericht wegen Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole verurteilt wurde, meldete sich der 26-Jährige nun per Instagram zu Wort. "Ich werde aus sehr guten Gründen in die Berufung gehen. Ich lasse mich nicht in eine rechte Ecke stellen, weil ich da nicht hingehöre", schrieb er weiter.

Mehreren Medienberichten zufolge soll Stoltenberg im vergangenen Jahr "Heil Hitler!" aus dem Fenster seiner Kölner Wohnung gerufen haben. Dabei sollen gerade zwei Polizisten an dem Haus vorbeigegangen sein, die so zu direkten Zeugen der verbalen Entgleisung wurden. Wenige Wochen später soll Stoltenberg nach einem Club-Besuch, "Scheiß Kanaken! Man müsste den allen den Hals abschneiden", gerufen haben.

Den Politiker-Enkel habe das Urteil "sehr überrascht", wie er am Samstag bekannt gab. Er sei enttäuscht über das Ausmaß der Vorverurteilungen. Auch habe er Morddrohungen nach Bekanntwerden des Gerichtsprozesses erhalten.

Privatsender RTL bricht TV-Dreh nach Urteil ab

Der Öffentlichkeit wurde der Enkel des bereits verstorbenen CDU-Politikers Gerhard Stoltenberg durch seine Teilnahme bei der Datingshow "Love Island" bekannt. Dort gab er sich vor zwei Jahren selbstbewusst, klopfte Sprüche und flirtete mit den Kandidatinnen. Aufsehen erregte er während der Sendung unter anderem durch sein Techtelmechtel mit Aurelia Lamprecht.

Auch auf Social Media weiß sich Stoltenberg in Szene zu setzen: So posiert er etwa nackt auf einem Pferd, präsentiert seine Bauchmuskeln oder zeigt sich im Urlaub.

Nach der Verurteilung haben der Streamingdienst RTL+ und die Produktionsfirma Filmpool bereits Konsequenzen gezogen. "RTL+ und filmpool legen großen Wert auf Fairness und Toleranz und wir distanzieren uns in aller Form von diskriminierenden oder beleidigenden Äußerungen. Aus diesem Grunde haben wir den aktuellen Dreh mit Henrik Stoltenberg sofort abgebrochen", heißt es in einem Statement.