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ICE-Unfall in Bonn: Das Rätsel um den verschwundenen Fahrer


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ICE-Unfall in Bonn
Das Rätsel um den verschwundenen Fahrer


Aktualisiert am 17.11.2022Lesedauer: 2 Min.
ICE-Crash in Bonn: Der Pkw wurde beim Aufprall mit dem Intercity-Express komplett zerstört. (Quelle: Feuerwehr Bonn)Vergrößern des Bildes
ICE-Crash in Bonn: Der Pkw wurde beim Aufprall mit dem Intercity-Express komplett zerstört. (Quelle: Feuerwehr Bonn)
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In Bonn ist ein Auto von einem ICE erfasst und komplett zerstört worden. Der Fahrer des Wagens ist verschwunden, das Geschehen mehr als rätselhaft.

Ein mysteriöser Unfall beschäftigt derzeit die Bonner Polizei. In der Nacht zu Donnerstag wurde am Bahnübergang Ollenhauerstraße in Gronau ein Kleinwagen von einem Intercity-Express erfasst. Der VW Polo stand mitten auf den Gleisen, als der Schnellzug um kurz nach Mitternacht in dessen Seite prallte und den Wagen vollständig zerstörte. Vom Fahrer fehlte jede Spur.

Der Unfallhergang wirft dabei viele Fragen auf: Schließlich waren die Schranken des Bahnübergangs heruntergelassen worden, ein spontanes Kreuzen der Gleise scheidet damit aus. Auch dass der Fahrer des Wagens vor Ort nicht auffindbar war, erscheint rätselhaft. Ein Zeuge will laut Polizei kurz vor der lauten Kollision einen Mann gesehen haben, der ihm auf der Nahum-Goldmann-Allee entgegengekommen und in Richtung Süden gerannt sei. Der Mann soll etwa 1,70 Meter groß gewesen sein, dunkle kurze Haare gehabt und eine dunkle Jacke getragen haben.

Zeugen, die den Mann in der Nacht zu Donnerstag beobachtet haben oder weitere Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Nummer 0228 15-0 oder per E-Mail unter VK2.Bonn@polizei.nrw.de bei den Ermittlern zu melden.

Die Einsatzkräfte suchten mit Scheinwerfern und Wärmebildkameras nach dem Fahrer. Vergebens. Indessen ermittelt die Polizei wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Wurde der Crash provoziert?

Angesichts der Tatsachen liegt der Schluss nahe, dass sich der Wagen schon einige Zeit vor dem Crash mit dem ICE auf den Gleisen befunden hatte. Das würde das Fehlen des Fahrers ebenso erklären wie die Tatsache, dass der Wagen bei geschlossenen Schranken auf dem Bahnübergang stand. "Zum Kollisionszeitpunkt war niemand im Fahrzeug", bestätigt die Polizei Bonn auf Anfrage von t-online, möchte sich aber noch nicht genauer zu dieser Möglichkeit äußern.

Denn wie ein Sprecher der Polizei Bonn im Gespräch mit t-online erklärte, dauern die Ermittlungen zum Hergang der Kollision noch an. Deswegen könne die Polizei noch keine Auskunft dazu geben, warum das Auto auf den Gleisen parkte und "welche Szenarien insgesamt möglich erscheinen." Nach dem Zusammenstoß, so die Polizei in einer Pressemitteilung, habe man auch an der Halteranschrift in Königswinter nicht ermitteln können, wer den VW Polo auf den Gleisen abgestellt hat oder vorher mit ihm gefahren ist.

Wagen wurde nicht als gestohlen gemeldet

Fest steht jedoch, dass der beim Zusammenprall zerstörte Wagen nicht gestohlen worden war, so der Sprecher der Polizei weiter. Auch schließen die Ermittler nach ihrem derzeitigen Erkenntnisstand aus, dass der Unfall im Zusammenhang mit den Festnahmen am vergangenen Samstag steht: Am Wochenende hatte die Polizei im Kameha Grand Hotel am Bonner Bogen, das nur wenige Fahrminuten vom Unfallort entfernt ist, mehrere Männer verhaftet. In den von ihnen gebuchten Hotelzimmern fanden die Beamten Bargeld und mehrere großkalibrige Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole.

Einer der Festgenommenen, ein 46-Jähriger, befindet sich derzeit in Haft. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen Verstößen gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Die beiden anderen Männer im Alter von 42 und 46 Jahren wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

Verwendete Quellen
  • Gespräche mit der Polizei Bonn
  • Eigene Recherche
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