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Spinne angepustet und Feuer gemacht: YouTuber muss 10.000 Euro Strafe zahlen


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Teure Wanderung
Naturschutz missachtet – YouTuber muss 10.000 Euro zahlen


Aktualisiert am 16.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Wanderin im Siebengebirge: Ein Kölner YouTuber soll hier gegen Naturschutzauflagen verstoßen haben.Vergrößern des Bildes
Eine Wanderin im Siebengebirge: Ein Kölner YouTuber soll hier gegen Naturschutzauflagen verstoßen haben. (Quelle: JOKER/imago-images-bilder)

Weil er gegen diverse Naturschutzauflagen verstieß, muss ein Kölner Youtuber jetzt 10.000 Euro zahlen. In einem Video beklagt er sich über die Strafe.

"Das Wandern ist des Müllers Lust", besagt ein altes Volkslied. Dem YouTuber Sebastian Reuter aus Köln ist die Lust am Wandern in Naturschutzgebieten aber erst mal vergangen. Der Grund: Das Amt für Umwelt und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises will über 10.000 Euro von ihm.

Denn: Auf einer seiner Wanderungen im Siebengebirge und der Wahner Heide soll er mehrfach gegen den Naturschutz verstoßen haben. Unter anderem wirft ihm die Behörde vor, verbotenes Gelände betreten und Wildtiere beunruhigt zu haben.

Außerdem habe er verbotenerweise in Schutzhütten übernachtet. Diese sind als Regenschutz gedacht. Auch habe er in dem trockenen Wald verbotenerweise Feuer gemacht, um sich Essen zu kochen. Seinem Ärger um den Bußgeldbescheid mit 22 Verstößen macht Reuter auf seinem YouTube-Kanal Luft.

Kölner Extremwanderer soll Tiere gestört haben

Er hält es für unverhältnismäßig, ihn für diese Dinge zur Rechenschaft zu ziehen, insbesondere für den Vorwurf, in einer Schutzhütte gecampt zu haben. Einsicht zeigt er nicht: "Wie soll ich Reue zeigen, wenn man mir vorwirft, ich hätte in einer Schutzhütte übernachtet?"

Hätte er Reue gezeigt, sagt er, wären ihm 7.500 Euro erlassen worden. Er sehe aber nicht, dass er etwas falsch gemacht habe. Zur Verdeutlichung schildert er eine Situation, in der er eine Spinne filmen wollte.

Er habe sie angepustet und sie angeleuchtet, damit sie sich bewege. Das wird ihm vom Amt für Umwelt und Naturschutz sinngemäß als mutwillige Störung von Wildtieren ausgelegt. Erschwerend kommt hinzu, dass er sich hierbei in den Ofenkaulen befand. Einem einsturzgefährdeten und nicht zugänglichen Stollensystem, das unter Naturschutz steht. Dass offenes Feuer im Naturschutzgebiet grundsätzlich verboten ist, darauf weist er im Video nicht hin.

Naturschutzbehörde hat die Verstöße bei YouTube entdeckt

Auf die Verstöße sei das Amt für Umwelt und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises aufmerksam geworden, indem es soziale Medien durchforstet habe. Wenn Außendienstmitarbeiter wegen Regens nicht unterwegs seien, würden sie dort nach Verstößen suchen.

Letztlich habe der YouTuber dann die volle Höhe des Bußgeldes bezahlen wollen. "Ich kann nichts von Einsicht in die Kamera heucheln", sagt er in seinem Video.

Wie Sebastian Reuter die gut 10.000 Euro bezahlen soll, wisse er noch nicht und macht der Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises schwere Vorwürfe: "Sie stürzen einen Menschen vermutlich in den Ruin." Er hoffe darauf, dass er den Betrag stunden kann. Andernfalls müsse er einen Kredit aufnehmen.

Verwendete Quellen
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