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Zum Tod von Fritz Schopps (†76): Was bleibt, sind seine Reime


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Zum Tod von Fritz Schopps
Was bleibt, sind seine Reime


Aktualisiert am 07.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Fritz Schopps in Aktion, so, wie man ihn kannte (Archivfoto): Als "Et Rumpelstielzje" in der Lachenden Kölnarena. (Quelle: imago stock&people)

Er war einer der prägendsten Gesichter im Kölner Karneval: Fritz Schopps ist mit 76 Jahren gestorben. Als "Et Rumpelstilzje" war er überregional bekannt. Verabschieden konnte er sich von seiner geliebten Bühne nicht mehr.

Fritz Schopps war das, was man gemeinhin ein Kölner Urgestein nennt. Geboren in Köln, gelebt in Köln, gewirkt in Köln und nun gestorben in Köln. Schopps wurde 76 Jahre alt. Eine kurze und schwere Krankheit riss ihn aus dem Leben, das teilte einer seiner Söhne über die sozialen Netzwerke mit.

Bekannt war er im Land aber nicht unbedingt mit seinem bürgerlichen Namen. Schopps trat als Bütten- und Karnevalsredner auf, seine Kunstfigur war "Et Rumpelstilzje", das Rumpelstilzchen. Stets als Märchenfigur verkleidet reimte er auf den Karnevalssitzungen seiner Stadt immer auf den Punkt, manchmal scharfzüngig und rasiermesserscharf, später in seiner Karriere weniger moralisierend. Aber nicht weniger pointiert.

Seine Markenzeichen auf der Bühne: ein Filzhut mit einer sehr breiten Krempe und ein Umhang, zusammengenäht aus allerhand bunten Flicken. Und das gereimte Wort. Ein Märchenonkel war Schopps dennoch nicht. Seine Kunstfigur erschuf er selbst, einmal sagte er, als Rumpelstilzchen dürfe man über alles reden. Das gefiel ihm.

Kölner Karneval: "Et Rumpelstilzje" für mehr Einzigartigkeit

Abseits der Bühne war Schopps Lehrer. Zu Beginn seiner Karriere vermischte er beides: Er trat als "Antiautoritärer Lehrer" auf, wurde aber nach wenigen Jahren "Et Rumpelstilzje". Mehr Themenfreiheit, mehr Kunstfigur, mehr Wiedererkennungswert.

Geboren wurde Fritz Schopps in einer schwierigen Zeit, 1946, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, im vom Krieg gezeichneten Köln. Dort ging er zur Schule, dort wurde er Lektor in der Kirche, dort gründete er seine Familie, mit Frau Gaby und den Söhnen Micha und Martin. Dort wurde schließlich auch sein Talent entdeckt, das Schopps die ersten Auftritte einbrachte. Und dort entwickelte er seine Figur mit Filzhut, die stets in Versen reimte.

Bald war "Et Rumpelstilzje" Gast in den ganz großen Karnevalssitzungen, die am Rosenmontag bundesweit übertragen wurden. Das machte ihn zu einem der bekanntesten Redner im deutschen Karneval. Sein Tod trifft die Fastelovend-Kultur empfindlich.

Die kommende Session sollte sein Finale werden

Dabei wollte er gar nicht gehen, zumindest noch nicht jetzt. Die kommende Karnevalssession sollte seine letzte werden, das würdige Ende seiner Büttenredner-Karriere, die in den 80er Jahren ihren Anfang genommen hatte. Er wollte sich noch verabschieden, von seinen Fans, von seiner geliebten Bühne und von seinen Versen. Sehr wahrscheinlich sollte das ebenfalls in gereimter Form passieren.

Doch die Gelegenheit bekam Schopps nicht mehr. In Erinnerung bleiben wird "Et Rumpelstilzje" dennoch.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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