Corona-Leugner Mustafa Alin angeklagt Haftbefehl gegen Ex-GZSZ-Star erlassen

Das Amtsgericht Hannover hat gegen den Ex-GZSZ-Star und Corona-Leugner Mustafa Alin Haftbefehl erlassen. Er hatte seinen Prozess geschwänzt. Ihm werden mehrere Straftaten vorgeworfen.
Der Schauspieler Mustafa Alin hat vom Amtsgericht Hannover einen Haftbefehl erhalten. Der 43-Jährige war Ende September unentschuldigt nicht zu einer Verhandlung erschienen. Alin wurde durch seine Rolle des Mesut in der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bekannt. 2017 verließ er die Soap.
Alin war zuletzt am 23. September nicht zu einem Verhandlungstermin am Amtsgericht Hannover erschienen. Wie ein Sprecher des Gerichts auf Anfrage von t-online bestätigte, werden dem Schauspieler dort mehrere Straftaten vorgeworfen.
Dazu zählen unter anderem Beleidigungen und Bedrohungen sowie Verstöße gegen das Kunsturhebergesetz. Alin soll eine Frau gegen ihren Willen gefilmt und die Aufnahmen bei Instagram veröffentlicht haben soll. Zuerst hatte die "Neue Presse" berichtet.
Verfahren in Hannover: Ex-GZSZ-Star soll Laden ohne Maske betreten haben
Im aktuell laufenden Verfahren werden Alin Verstöße gegen das Kunsturhebergesetz vorgeworfen. Der Angeklagte soll im vergangenen November ohne Mund-Nasen-Schutz einen Baumarkt betreten haben. Eine Angestellte soll ihn aufgefordert haben, den Markt zu verlassen.
Laut Anklage soll er den Vorgang – ohne Einverständnis der Frau – aufgenommen und das Video bei Instagram veröffentlicht haben. Zudem soll Alin dem Marktleiter mit dem Tod gedroht haben, nachdem dieser eingeschritten war.
Zu einem weiteren Verfahren gegen Mustafa Alin steht der Termin noch nicht fest. Kurz vor Weihnachten 2020 soll der Schauspieler ebenfalls über Instagram öffentlich zu Straftaten aufgerufen haben: Die Aufforderungen richteten sich an Angela Merkel und Jens Spahn sowie Jan Böhmermann. Ein Strafbefehl in der Sache ist nicht rechtskräftig geworden.
Das Instagram-Profil von Mustafa Alin war am Dienstag nicht mehr erreichbar, sein letzter Beitrag bei Facebook stammt von Ende August. Dort war er bereits mehrfach gesperrt worden.
Videos zu Verschwörungstheorien
Ende vergangenen Jahres war der frühere Soap-Schauspieler als Corona-Leugner aufgefallen: Er hatte bei Instagram Videoaufnahmen veröffentlicht, die er im Langenhagener Paracelsus-Klinik aufgenommen hatte.
Mit den Aufnahmen wollte Alin die Verschwörungstheorie beweisen, dass Krankenhäuser trotz der im Winter stark gestiegenen Infektions- und Intensivbettenbelegungszahlen doch gar nicht ausgelastet seien. Bei der Aktion täuschte der Schauspieler auch eine Verletzung vor. Seine damals etwa 35.000 Follower reagierten mit teils heftiger Kritik.
Wie die "Neue Presse" weiter berichtet, soll Alin zusätzlich in seinem Imbiss "Que Baba" in Wunstorf Zollbeamte beleidigt haben, die seinen gastronomischen Betrieb überprüfen wollten. Auch bei diesem Fall hatte er ein Live-Video bei Instagram übertragen. Das Restaurant ist mittlerweile geschlossen.
- "Neue Presse": "Coronaleugner Mustafa Alin erscheint nicht zu Gerichtstermin"
- Anfrage beim Amtsgericht Hannover
- Instagram: Profil von Mustafa Alin
- Facebook: Profil von Mustafa Alin