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Steinhuder Meer: Tote Fische am Ufer – Experte erklärt Naturphänomen


Folgen der Laichzeit
Warum jetzt tote Fische im Steinhuder Meer treiben


29.04.2025 - 15:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Toter Fisch auf der Wasseroberfläche (Symbolbild): Nach der Laichzeit sterben jedes Jahr einzelne Tiere.Vergrößern des Bildes
Toter Fisch an der Wasseroberfläche (Symbolbild): Nach der Laichzeit sterben jedes Jahr einzelne Tiere. (Quelle: Zoonar/imago-images-bilder)
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Am Steinhuder Meer häufen sich derzeit Funde toter Fische. Der Anglerverband Niedersachsen erklärt, warum das Phänomen zum Frühjahr dazugehört.

Wer bei frühlingshaften Temperaturen derzeit einen Spaziergang am Steinhuder Meer macht, dürfte beim Blick aufs Wasser durchaus irritiert sein: An mehreren Stellen treiben tote Fische im Wasser und am Ufer. Was steckt dahinter? Der Anglerverband Niedersachsen erklärt auf Nachfrage von t-online: Grund zur Sorge besteht nicht. Zuerst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Das Fischsterben sei ein bekanntes Phänomen, das in jedem Frühjahr – mehr oder weniger stark ausgeprägt – auftritt, so Fischereibiologe Andreas Maday. Besonders nach längeren Wärmeperioden könne es beobachtet werden. "In der Regel handelt es sich bei den toten Tieren um abgelaichte, ausgewachsene Fische, vor allem Brassen, die die Strapazen des Laichvorgangs nicht überstanden haben", sagt Maday. Dabei handele es sich um einen natürlichen Prozess, nicht etwa um eine Folge von Gewässerverschmutzung oder anderen externen Einflüssen.

Wassertemperatur und Winterstress belasten die Fische

In diesem Jahr sei die Zahl der verendeten Tiere vergleichbar mit den Vorjahren. Auffälligkeiten gibt es laut Verband keine. Verschiedene Umweltfaktoren könnten das natürliche Sterben dennoch begünstigen. So würden aktuell hohe Wassertemperaturen dazu führen, dass der Stoffwechsel der wechselwarmen Fische angeregt werde. Gleichzeitig steige mit der längeren Tageslichtdauer die Fortpflanzungsaktivität. Der Laichvorgang selbst stelle für die Tiere einen erheblichen Stress dar.

Hinzu komme die Belastung durch milde Winter, weil die Fische in dieser Zeit keine Ruhephasen fänden. Gleichzeitig bleibe das Nahrungsangebot knapp, sodass die Tiere von ihren Energiereserven leben müssten. Würden sie zusätzlich durch fischfressende Vögel wie Kormorane gestresst, verschlechtere sich ihre Kondition weiter – ein Nachteil, der sich in der Laichzeit räche.

Bestand im Steinhuder Meer bleibt stabil

Trotz der aktuellen Funde gibt der Verband Entwarnung: Der Brassenbestand im Steinhuder Meer ist stabil. "Wir konnten auch in diesem Jahr wieder große Schwärme an Laichfischen beobachten", berichtet Maday. Die natürliche Dynamik der Fischpopulationen – etwa durch hohe Eiablagen und dichteabhängiges Wachstum – sorgt dafür, dass einzelne Verluste ausgeglichen werden.

Eine Entsorgung der toten Fische sei in der Regel nicht notwendig. Laut Anglerverband werden die Kadaver schnell von Aasfressern wie Seeadlern oder Füchsen beseitigt. Mikroorganismen zersetzen die verbliebenen Reste. Nur wenn es lokal zu Geruchsbelästigungen kommt, könnte eine gezielte Entfernung sinnvoll sein.

Verwendete Quellen
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