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Weltkrebstag: Ärzte fordern Warnhinweise auf Alkohol


Weltkrebstag am Dienstag
Ärzte fordern Warnhinweise auf Wein- und Bierflaschen

Von dpa, t-online, cch

Aktualisiert am 03.02.2025 - 17:31 UhrLesedauer: 2 Min.
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Sekt- und Weinflaschen stehen auf einem Tisch: In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern viel Alkohol getrunken. (Quelle: Robert Michael/dpa/dpa-bilder)
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Die Hinweise sollten laut Ärztekammer denen für Zigaretten ähneln. Denn Alkohol steigert das Krebsrisiko, mahnen Ärzte.

Die Ärztekammer Niedersachsen hat sich dafür ausgesprochen, dass Warnhinweise auf Alkoholprodukten eingeführt werden sollen – ähnlich wie bei Zigaretten und Tabakprodukten. Diese Maßnahme soll besser über die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums informieren.

Ärztekammerpräsidentin Martina Wenker betonte, dass in Deutschland nicht alle Gesundheitsrisiken gleichermaßen behandelt würden. "Alkohol steigert das Krebsrisiko erheblich und das mit jedem Tropfen", erklärte sie. Jährlich treten über 500.000 neue Krebserkrankungen in Deutschland auf, von denen ein erheblicher Teil vermeidbar sei.

Niedersächsische Ärzte wollen Werbung für Alkohol beschränken

Die Präsidentin forderte daher, dass auf die negativen Konsequenzen des Alkoholkonsums ebenso deutlich hingewiesen wird wie bei Tabakprodukten und dass die Werbung für Alkohol beschränkt wird. "Jeder von uns kann sein persönliches Krebsrisiko entscheidend verringern. Um diese Entscheidung zum Wohle der eigenen Gesundheit treffen zu können, muss allerdings auch die Gefahr bekannt sein", sagte Wenker weiter.

Bisher sind Warnhinweise und Werbeeinschränkungen gesetzlich nur für Zigaretten und Tabakprodukte vorgeschrieben. Diese Regelung sollte nach Ansicht der Ärztekammer auch auf alkoholische Getränke ausgeweitet werden, um das Bewusstsein für die Gesundheitsgefahren durch Alkohol zu schärfen.

Zahl der jugendlichen Raucher zurückgegangen

In den vergangenen Jahren war die Zahl der Zigaretten-Raucher etwa bei Jugendlichen auch rückläufig, wie eine repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab. So ging der Anteil der Raucherinnen und Raucher bei den 12- bis 17-Jährigen von mehr als 27 Prozent in Jahr 2001 auf unter acht Prozent in 2023 zurück. Seit einigen Jahren verharren die Werte aber auf diesem Niveau.

Rauchen ist nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Auslöser für mehr als 80 Prozent der Lungenkrebsfälle. Auch bei E-Zigaretten rät die Bundeszentrale zur Vorsicht. In deren Rauch seien bereits möglicherweise krebserregende Stoffe nachgewiesen worden.

Wegen der ebenfalls teilweise nachgewiesenen krebserregenden Wirkung brauche es zudem eine umfangreiche Aufklärung über die Risiken von Cannabis, sagte Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker.

Auch Früherkennung entscheidend

Um das persönliche Krebsrisiko zu verringern, sei auch Früherkennung entscheidend, urteilte die Ärztekammer. "Es war ein wichtiger Schritt, dass Frauen nun genauso wie Männer bereits ab 50 Jahren Darmkrebsvorsorge wahrnehmen können", sagte Ärztekammer-Vizepräsidentin Marion Charlotte Renneberg. Da es aber zunehmend Darmkrebsfälle im jüngeren Alter gebe, müsse ein Absenken der Altersgrenze geprüft werden.

Die Kammer kritisierte zudem, dass die Lungenkrebs-Früherkennung bei starken Raucherinnen und Rauchern noch eine Selbstzahler-Leistung sei. Die Ärztekammer hofft, dass es dazu noch in diesem Jahr zur bisher ausstehenden Änderung der sogenannten Früherkennungsrichtlinie kommt.

So kann das Krebsrisiko verringert werden

Eine Reihe von Möglichkeiten, um das persönliche Krebsrisiko zu senken, listet laut der Ärztekammer zudem der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung auf. Dazu zählt etwa neben dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen der Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung. Genauso sollten Menschen auf ein gesundes Körpergewicht achten, sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren.

In Niedersachsen erkranken laut dem Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen (EKN) jedes Jahr etwa 50.000 Menschen neu an einem bösartigen Tumor. Mehr als 23.000 Menschen pro Jahr sterben in dem Bundesland an einer Krebserkrankung. Bei Männern sind den Daten zufolge die drei häufigsten Krebserkrankungen Prostata-, Lungen- und Darmkrebs. Bei Frauen Brust-, Darm- und Lungenkrebs.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen: Krebs in Niedersachsen. Jahresbericht 2023 (pdf)

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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