Hoher Krankenstand Grippewelle hat Niedersachsen weiter fest im Griff

Das Grippevirus grassiert weiter in Niedersachsen, die Infektionszahlen sind hoch. So ist die Lage.
Die Grippewelle hat Niedersachsen weiter fest im Griff, ein Ende ist noch nicht absehbar. "Unsere Indikatoren zeigen, dass wir uns weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen", sagte NLGA-Präsident Fabian Feil der Deutschen Presse-Agentur.
In den Kindertagesstätten liegt der Krankenstand aktuell bei 22 Prozent. Mehr als jedes fünfte Kind bleibt mit Grippesymptomen zu Hause. Tanja Brunnert, stellvertretende Landesvorsitzende des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ), bestätigt: "Aktuell sehen wir viele fiebrig erkrankte Kinder."
Laut NLGA werden seit vier Wochen in mehr als 40 Prozent der eingeschickten Proben Influenzaviren nachgewiesen; derzeit sind es 43 Prozent. Andere Krankheitserreger wie das Coronavirus spielen eine untergeordnete Rolle.
Dunkelziffer wahrscheinlich wesentlich höher
In der vergangenen Woche wurden dem NLGA 3.323 laborbestätigte Influenzafälle gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Erkrankten dürfte jedoch höher liegen. Es wird angenommen, dass die Grippewelle ihren Höhepunkt erreicht hat, aber sie könnte noch bis Anfang April andauern.
Der Hausärzteverband Niedersachsen berichtet von einem deutlichen Anstieg des Patientenaufkommens in den Praxen. "Einzelne Patienten erkranken schwer, vor allem wenn sie nicht geimpft sind", sagte Verbandschef Matthias Berndt aus Hannover. Besonders betroffen seien Menschen zwischen 20 und 50 Jahren, die seltener geimpft sind.
Grippewelle: Kinder haben oft ein kleines "Zwischenhoch"
Bei leichten Fällen empfiehlt sich eine telefonische Krankschreibung für bekannte Patienten, so Berndt weiter. Bei schweren Krankheitsverläufen ist ein persönlicher Besuch in der Praxis notwendig, um ernsthafte Komplikationen auszuschließen.
Kinderärztin Tanja Brunnert aus Göttingen erklärt, dass das Fieber bei Kindern meist sieben bis neun Tage anhält. Kinder haben oft ein kleines "Zwischenhoch", bevor sie erneut krank werden. Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Mittelohrentzündungen sind selten aber möglich. Eltern sollten den zweiten fieberfreien Tag abwarten, bevor Kinder wieder in Kita oder Schule gehen, da sie nach einer Grippe oft noch sehr schlapp sind, rät Brunnert.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa