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Cold Case: Inka Köntges verschwand in der Eilenriede in Hannover


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Cold Case aus Hannover
Inka Köntges verschwand im Wald – Anrufer flüsterte: "Ich habe sie"


Aktualisiert am 11.12.2024Lesedauer: 3 Min.
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Der Stadtwald Eilenriede mitten in Hannover (Archivbild): Hier verschwand Inka Köntges vor rund 24 Jahren. (Quelle: IMAGO/WWW.SCHEFFEN.DE/imago)
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Von Inka Köntges gibt es bis heute keine Spur: Im Jahr 2000 verschwand die Doktorandin auf ihrem Weg zur Arbeit durch die Eilenriede.

Ihr Verschwinden ist bis heute ein Rätsel: Inka Köntges brach vor rund 24 Jahren auf, um mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zu fahren. Doch dort kam die Doktorandin allerdings nie an.

10. August 2000: Köntges verabschiedet sich am Morgen gegen 8 Uhr von ihrem Mann und bricht dann mit ihrem silbergrauen Damenrad der Marke Pegasus auf. Von der Bronsartstraße in der List fährt die Diplom-Biologin in die Eilenriede, fragt dort einen Mann etwa gegen 8.45 Uhr nach dem Weg zur MHH – das letzte Lebenszeichen der 29-Jährigen. Wohin sie dann verschwindet, ist bis heute unklar.

Die gebürtige Hamburgerin wohnte damals noch nicht lange in Hannover, den Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle legte sie erst seit wenigen Monaten mit dem Fahrrad zurück. Zuvor war sie für den Job an der MHH von Oldenburg, wo sie studiert hatte, in die Landeshauptstadt gezogen. Dort wohnte sie zum Zeitpunkt ihres Verschwindens gemeinsam mit ihrem Ehemann in einer Wohnung. Als sie am Abend nicht nach Hause kam, kontaktierte er die Polizei. Die fand jedoch weder eine Spur von Köntges noch von ihrem Fahrrad.

Ehemann setzte Belohnung aus

Später setzte der Ehemann, der gerade einmal sechs Wochen mit der Vermissten verheiratet war, eine Belohnung aus: Wer den entscheidenden Hinweis liefere, sollte 20.000 Mark erhalten. Doch der Hinweis blieb aus. Zwei Jahre lang gingen die Ermittler auf Spurensuche, dann stellte die Staatsanwaltschaft die Suche am 13. Juni 2002 ein. Erst eine NDR-Recherche 2015 brachte die Beamten dazu, erneut zu ermitteln. Wieder erfolglos.

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Keine Informationen über den unmittelbaren Tatort oder den Tatablauf, keine vergleichbaren Fälle zu der damaligen Zeit: Das Verschwinden von Inka Köntges stellt Familie, Freunde und Ermittler noch immer vor Rätsel. Theorien gibt es hingegen mehrere. Hat sie jemand getötet? Ist sie abgehauen, um ihrem alten Leben den Rücken zu kehren?

"Sie wirkte wie ein Engel"

Im Gespräch mit dem NDR sprach eine Freundin der Vermissten davon, es sei oft vorgekommen, dass Männer für Köntgen geschwärmt hätten. "Sie hat auch unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich gezogen", sagte die Freundin im NDR-Podcast. Das hätte auch an ihrem Auftreten gelegen: "Sie wirkte wie ein Engel."

Die damals 29-Jährige hatte sich jedoch nur für einen Mann interessiert: Ihren Partner, einen studierten Physiker, lernte sie 1996 auf einer Tanzveranstaltung an der Uni Oldenburg kennen. Ihre Beziehung war laut NDR-Recherchen von Höhen und Tiefen geprägt. Das habe auch an den unterschiedlichen Einstellungen des Paares zum Christentum gelegen: Sie war Mitglied in einer baptistischen Gemeinde, ihr Mann hingegen war nicht gläubig. Dennoch zeigten sich Freunde der Vermissten im Gespräch mit dem NDR überzeugt davon, der Mann von Köntges sei ihre "große Liebe" gewesen. Tatverdächtig war er damals nicht.

Anrufer flüstert: "Ich habe sie"

"Ich kann kein Motiv erkennen, wieso Inka freiwillig gegangen sein soll", sagte ihr Mann im Jahr 2000 in einem Radiobeitrag. Insbesondere nach der Hochzeit habe sich die Beziehung "sehr zum Schönen entwickelt".

Im Gespräch mit dem Pastor ihrer Gemeinde sprach Köntges kurz vor ihrem Verschwinden laut der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" von Albträumen, die sie plagten. Sie habe bereits psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Unter anderem habe ihr Job damals immensen Stress in ihr ausgelöst. Der Pastor soll später den Verdacht geäußert haben, Köntges könnte sich aus Überforderung davongemacht haben.

Ihr Mann glaubte damals jedoch nicht daran. Und auch die Beamten zeigten sich skeptisch. Während der Sendung gaben sie unter anderem bekannt, dass sich ein Anrufer mehr als 400 Mal bei der Polizei gemeldet und unter anderem geflüstert habe: "Ich habe sie." Diese Spur führte jedoch ins Leere – so wie ein Großteil der Ermittlungsarbeit.

Verwendete Quellen
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