Weil will Debatte anregen Wolf-Abschüsse? Politik diskutiert über Raubtiere
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil rückt auf der Ministerpräsidentenkonferenz den Wolf in den Fokus. Soll das Tier künftig stärker bejagt werden?
Zuletzt sollen mutmaßlich Wölfe sogar inmitten der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover Rehe gerissen haben. Nun will Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz in Brüssel den Wolf endgültig zum Politikum machen. Es gebe einen sehr hohen Wolfsbestand in Niedersachsen, insbesondere in den Schwerpunktregionen, sagte Weil am Mittwoch in Hannover vor der Abreise nach Brüssel.
Es gebe keine Gefahr, dass der Wolf in diesen Regionen ausgerottet werden könne. Es häuften sich dort zudem Nutzungskonflikte. "Da muss der Staat intervenieren können", sagte Weil. "Das ist unter den heute gegebenen Bedingungen so nicht möglich und das wollen wir in Brüssel sehr ernsthaft vortragen."
FDP-Politiker fordert stärkeres Wolfsmanagement
Am Montag hatte sich der stellvertretende Landesvorsitzende und Sprecher für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und regionale Entwicklung der FDP Niedersachsen, Gero Hocker für eine stärkere Regulierung des Wolfsbestands im Bundesgebiet ausgesprochen: Bereits der Koalitionsvertrag der Berliner Ampelparteien benenne die Notwendigkeit eines Bestandsmanagements. Mit dem Jagdrecht existiere bereits ein Rahmen zum Management von Wildtierpopulationen. "Was für Rot- und Damwild richtig ist, soll auch endlich für den Wolf gelten“, so Hocker.
- Pro und Kontra: Jagd auf den Wolf? Das Maß ist jetzt voll
Die CDU und FDP in Niedersachsen schlagen zudem vor, den strengen Schutzstatus des Wolfs in Niedersachsen zu überprüfen, da die jährlich wachsende Wolfspopulation eine regelmäßige Überprüfung erfordert, um eine Scheu vor Menschen zu gewährleisten.
In Niedersachsen hat sich der in Deutschland zur Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottete Wolf seit seiner Rückkehr um die Jahrtausendwende wieder breit gemacht. Damit gehen Risse von Schafen, Ziegen und Kälbern einher. Jetzt gibt es sogar eine mögliche Spur des Raubtiers von Hannover. Mehr dazu lesen Sie hier.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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- Pressemitteilung der FDP Niedersachsen vom 6. September 2023 per Mail