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Hannover 96: Ex-Trainer Peter Neururer wird 70 – das wünscht er sich


Zweimal bei Hannover 96
Peter Neururer wird 70 – das ist sein letzter großer Traum

Von t-online, dpa, fbo

25.04.2025 - 11:01 UhrLesedauer: 3 Min.
Peter Neururer (l.) gibt Michael Tarnat Anweisungen: Der Kult-Trainer war während seiner langen Karriere gleich zweimal Trainer von Hannover 96.Vergrößern des Bildes
Peter Neururer (l.) gibt Michael Tarnat Anweisungen: Der Kult-Trainer war während seiner langen Karriere gleich zweimal Trainer von Hannover 96. (Quelle: IMAGO / Hübner)
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Peter Neururer hat im deutschen Fußball viele Spuren hinterlassen. Bei Hannover 96 war er sogar zweimal im Amt. Mit 70 hat er noch einen großen Traum.

Man kann Peter Neururer vielleicht einiges vorwerfen. Mangelnde Authentizität sicher nicht. Auch kurz vor seinem 70. Geburtstag am Samstag bleibt er sich treu. "Ich rege mich nicht mehr über Dinge auf, die ich nicht beeinflussen kann", erzählt Neururer der Deutschen Presse-Agentur.

Wenige Sekunden später ist der notorische Sprücheklopfer zumindest gefühlt auf 180. Man muss den langjährigen Bundesliga-Trainer nur auf den FC Schalke 04 ansprechen. "Da ärgere ich mich natürlich", sagt Neururer.

Peter Neururer wird 70: Sein Herz gehört Schalke 04

Zwölf Vereine im deutschen Profifußball trainierte der charismatische Schnauzbartträger, der auch leidenschaftlich Harley fährt. Zu keinem Klub hat er heute noch so eine enge Bindung wie zum abgestürzten Revierriesen, bei dem er weiterhin Mitglied ist. Dass er vor 35 Jahren auf Schalke beurlaubt wurde, obwohl sein Team auf einem Bundesliga-Aufstiegsplatz stand, gehört zur Fußball-Allgemeinbildung in Deutschland.

"Schalke 04 ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens", sagt Neururer und schimpft angesichts der aktuellen Lage der Königsblauen. "Da läuft einiges schief. Da sind Leute am Werk, die von Fußball überhaupt keine Ahnung haben", meint er zur jüngsten Posse um Noch-Coach Kees van Wonderen, der zum Saisonende gehen muss.

Die Erwartungen an den Niederländer seien viel zu hoch. "Mit dieser Mannschaft kann kein Mensch der Welt aufsteigen. Das ist ein Witz." Und überhaupt. "Diese Außendarstellung. So schlimm war es noch nie", sagt Neururer. "Und ich habe schon einiges miterlebt."

Trainer bei Hannover 96 – und Stadionverbot

Auch in Hannover hat Peter Neururer seine Spuren hinterlassen. Als "Feuerwehrmann" rettete er die "Roten" in der Saison 1994/95 vor dem Abstieg in die damals drittklassige Regionalliga. In den letzten neuen Saisonspielen blieb Neururers Team sogar ungeschlagen. Zur Belohnung gab es allerdings keinen neuen Vertrag, sondern die Entlassung – und sogar ein Stadionverbot. Hannover 96 stieg eine Saison später doch noch in die Drittklassigkeit ab, ausgerechnet zum 100. Vereinsbestehen.

Als gegnerischer Trainer kehrte Peter Neururer danach zwar mehrfach ins Niedersachsenstadion zurück, doch offiziell wurde das Stadionverbot erst nach mehr als zehn Jahren aufgehoben. Denn am 9. November 2005 unterschrieb Peter Neururer erneut als 96-Trainer. Den Klassenerhalt schaffte er mit seinem Team auch beim zweiten Mal souverän, die ersten zehn Spiele blieb Hannover 96 ohne Niederlage.

Im August 2006 startete Peter Neururer jedoch mit drei Niederlagen in die neue Saison – er trat als Konsequenz zurück. Im Frühjahr 2015 wäre es beinahe zu einer dritten Amtszeit gekommen, doch Hannover 96 entschied sich schließlich für Michael Frontzeck.

Peter Neururer ist "der perfekte Feuerwehrmann"

Viele Wegbegleiter haben ebenfalls einiges mit ihm erlebt. Die Meinung über ihn fällt bei jenen, die ihn persönlich kennen, deutlich positiver aus als bei denen, die ihn nur von außen beurteilen. Christoph Kramer etwa spielte einst unter Neururer beim VfL Bochum, bevor er 2014 Weltmeister wurde. Und schloss ihn "wirklich in mein Herz", sagte Kramer später einmal. "Er ist für jede Mannschaft der Welt der perfekte Feuerwehrmann."

Mit seiner Beurlaubung beim VfL Bochum endete diese Zeit Ende 2014. "Ich habe keine Lust mehr", sagt Neururer selbst. Ausnahmen macht er nur für Herzensvereine: "Wenn Schalke, der FC Köln oder Bochum in arge Not geraten würden. Aber sonst würde ich es nicht mehr machen."

Was nicht heißt, dass er jenseits der 70 nicht noch einmal ins Profigeschäft zurückkehren würde. "Als Sportvorstand oder Sportdirektor – sofort. Ich bin fit und traue mir mehr zu, als andere mir vielleicht zutrauen."

Peter Neururer will "einmal die Schale in der Hand halten"

Private Ruhestandspläne? Fehlanzeige bei Neururer. "Ich fühle mich wie 45, habe zwei Kinder, die mir auch schon zwei Enkelkinder geschenkt habe. Ich führe ein traumhaftes Eheleben."

Auch als Hobby-Biker hat er sich einen Lebenstraum erfüllt: Mit seiner Harley-Davidson fuhr Neururer mit seinen Kumpels durch alle 50 US-Bundesstaaten – sogar Alaska. "Das haben wir letztes Jahr geschafft. Da sind wir von Hawaii direkt übergesetzt nach Alaska. Eine irre Geschichte, aber so sind wir halt", befindet Neururer selbst.

Ein Wunsch bleibt noch offen: "Ich habe diesen Traum, einmal die Schale in der Hand zu halten." Dafür müsste es dann aber doch nochmal klappen mit dem Job als Sportvorstand oder Sportdirektor. Und vielleicht nicht gerade beim FC Schalke.

Verwendete Quellen

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