Spielkamerad tot 14-Jähriger unter Mordverdacht will sich äußern
Ein Kind ist tot, ein anderes steht deswegen vor Gericht. Erste Details zur Tat sind erschütternd. Der Angeklagte will sich nun äußern.
Der angeklagte 14-Jährige, der wegen des Verdachts des heimtückischen Mordes an einem gleichaltrigen Jugendlichen vor Gericht steht, will sich über seinen Anwalt zu dem Vorwurf äußern. Der Prozess findet nicht öffentlich statt. Beim nächsten Verhandlungstermin am 31. Juli in Hannover, solle es dazu kommen, sagte sein Verteidiger Dogukan Isik.
Auch für die Familie des Angeklagten sei es kein leichtes Verfahren, da die auch zu der Familie des Opfers Kontakt habe. Isik sprach von enormen emotionalem und psychischem Druck. Beide Familien unterstützten einander, sagte er.
- Junge soll Freund in Wunstorf getötet haben: Was droht einem 14-jährigen Täter?
Im Frühjahr hatte die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Die beiden Jungen aus Wunstorf hatten sich Ende Januar zum Spielen getroffen, doch einer von ihnen kam danach nicht nach Hause zurück. Daraufhin hatte sein Vater ihn bei der Polizei als vermisst gemeldet.
Während der Suche soll der andere, nun angeklagte Achtklässler der Polizei gesagt haben, dass er den vermissten Jungen getötet und seinen Körper versteckt habe. Die Leiche des Jungen wurde dann auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei gefunden. Dort habe der mutmaßliche Täter den Klassenkameraden gefesselt und mit Klebeband geknebelt.
Mit einem oder mehreren Steinen sei der Jugendliche dann getötet worden, hieß es in einem Bericht der "HAZ". Anschließend habe der Täter versucht, die Leiche zu verscharren. "Der Körper des Jungen war mit Steinen bedeckt", bestätigte Staatsanwalt Can Türkay auf Nachfrage von t-online. Zuvor hatte der spätere Täter den Gleichaltrigen offenbar unter einem Vorwand auf das Gelände gelockt. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Gerichtsmediziner stellten bei der Obduktion stumpfe Gewalteinwirkung als Todesursache fest. Es gilt die Unschuldsvermutung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa