Moderator über Konzert-Unfall Zu viel Show? "Bei Helene gehört das eben dazu"
Nach Helene Fischers Unfall in Hannover kritisieren einige Fans die Sängerin für ihre akrobatischen Einlagen auf der Bühne. "Bingobär" Michael Thürnau nimmt sie in Schutz.
Es sollte der gelungene Abschluss ihres ersten Tourneeteils werden, stattdessen musste Helene Fischer am Sonntag ihr Konzert in Hannover abrupt abbrechen. Die Künstlerin hatte sich bei einer Trapezübung verletzt, war offenbar mit dem Gesicht gegen die Trapezstange gestoßen. Im Anschluss diskutierten viele über den Sinn der Akrobatikelemente in Fischers Shows. In den sozialen Netzwerken äußerten einige Nutzer, dass sich die Künstlerin lieber auf das Singen konzentrieren solle, anstatt Zirkusnummern darzubieten. Nun meldet sich der norddeutsche Moderator Michael Thürnau, durch die Sendung "Bingo! – Die Umweltlotterie" auch bekannt als "Bingobär", zu Wort.
"Ich verstehe die Kritik nicht", sagt der gebürtige Langenhagener im Gespräch mit t-online. "Helene ist eine Künstlerin, in ihr steckt eine Idee, sie möchte etwas Neues schaffen. Bei ihr gehört das eben dazu." Die akrobatischen Vorführungen seien so in die Shows eingearbeitet, dass alles sehr gut zueinander passt. "Es ist ja nicht so, dass die ein Fremdkörper wären."
"Zu Unterhaltung gehört immer irgendetwas Besonderes dazu"
Seiner Meinung nach gehört zu Unterhaltung immer irgendetwas Besonderes dazu. "Rammstein ohne Feuershow wären zwar Lieder, aber nicht so spektakulär", sagt Thürnau. "Siegfried und Roy hätten auf der Bühne Kartenspielertricks machen können, das hätten sie auch gut gemacht. Aber die weißen Tiger, dieser Nervenkitzel, der hat das Ganze einfach ausgemacht."
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Thürnau würde Helene Fischer nach eigenen Angaben auch mögen, wenn sie nur singen würde. "Ich glaube, ohne diese Show hätte sie bei einer Tournee ebenfalls volle Häuser. Aber dieser immense Erfolg wie etwa bei dem Rekordkonzert im vergangenen Jahr vor 130.000 Menschen in München – das geht nur, weil man von ihr eine Show gewohnt ist."
Die sei im Übrigen alles andere als leichtsinnig. "Alle, die ich kenne, die mit ihr auf dieser Tour sind, sagen, dass es bei den Proben manchmal bis 3 Uhr nachts geht, bis jeder Handgriff sitzt. Helene betreibt das sehr professionell." Dennoch sei es eben wie im Zirkus: "Passieren kann immer etwas."
Helene Fischer will nach Sommerpause Tour fortsetzen
Das Konzert von Helene Fischer, bei dem sie sich verletzt hat, war das letzte von fünf Konzerten in Hannover zu ihrem Album "Rausch". Es war als abschließende Show des ersten Teils der Tournee geplant gewesen. Fernseh- und Hörfunkmoderator Thürnau war einen Tag zuvor in der ZAG-Arena vor Ort. "Das war eine spektakuläre Show", schwärmt er. "Ich oute mich als Fan."
Nach der Sommerpause soll die Tour im Herbst laut dem Veranstalter Live Nation planmäßig in Köln fortgesetzt werden. Die abgebrochene Show in Hannover werde aber nicht nachgeholt. Wer vor Ort war, kann sich die Ticketkosten bei den jeweiligen Vorverkaufsstellen erstatten lassen.
- Telefonat mit Michael Thürnau
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa