Bombe auf MHH-Gelände? Tausende Hannoveraner müssen am Samstag Häuser verlassen
Auf dem Gelände für den Neubau der Medizinischen Hochschule Hannover könnten noch Weltkriegsbomben im Boden liegen. Nun wird das Areal für eine genauere Untersuchung evakuiert.
Wegen eines möglichen Blindgängers im Boden müssen rund 9.000 Menschen in Hannover am Samstag (30. November) ihre Wohnungen verlassen. Auf dem Baugelände für den Klinikneubau der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) werden Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet, wie die Feuerwehr Hannover mitteilte. Es gibt einen Verdachtspunkt, ein zweiter wurde im Rahmen einer Grundwasserabsenkung bereits ausgeschlossen.
Um den Verdachtspunkt untersuchen zu können, soll ein Gebiet mit einem Radius von 1.000 Metern um diesen geräumt werden. Das betrifft Bürger in den Stadtteilen Kleefeld und Groß-Buchholz. Für Betroffene ist eine Notunterkunft in der Integrierten Gesamtschule Roderbruch eingerichtet. Um dort hinzugelangen, stehen kostenfrei Busse bereit. Sie fahren von den Haltestellen Schaperplatz, Lathusenstraße, Heidjerhof, Misburger Straße und Heidering ab.
Evakuierung am 29. November um 8 Uhr
Die Evakuierung beginnt am Samstag um 8 Uhr morgens und dauert voraussichtlich bis in die Abendstunden. Sollte sich der Verdacht auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bestätigen, sollen sie entschärft werden.
Auch die bestehenden Klinikgebäude liegen in dem Evakuierungsradius. Nach Angaben der Universitätsklinik soll der Betrieb dort währenddessen auf ein absolutes Minimum heruntergefahren werden. Eine vollständige Evakuierung der MHH sei aber nicht möglich, weil es Patientinnen und Patienten gebe, die auf die Krankenversorgung in der MHH angewiesen sind. Im Fall einer Entschärfung oder Sprengung seien sie aber durch spezielle bauliche Schutzvorrichtungen und organisatorische Maßnahmen geschützt, heißt es in einer Mitteilung der Klinik. An dem Schutzkonzept wurde zwei Jahre gearbeitet.
Für Fragen aus der Bevölkerung steht das Bürgertelefon am Samstag ab 7 Uhr bis zum Ende des Einsatzes unter der Rufnummer 0800/7313131 zur Verfügung. Aktuelle Informationen stellen Stadt und Feuerwehr zudem auf ihrer Webseite sowie in den sozialen Medien zur Verfügung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung der Feuerwehr Hannover vom 29. November 2024