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Hannover: Café Konrad macht dicht – Betreiber stellt Insolvenzantrag


Institution in Hannovers Altstadt
Café Konrad muss schließen

Von t-online, cch

Aktualisiert am 16.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Dietmar Engel in seinem Café Konrad (Archivbild): Der Gastwirt hat beschlossen, sein Café aufzugeben.Vergrößern des Bildes
Dietmar Engel in seinem Café Konrad (Archivbild): Der Gastwirt hat beschlossen, sein Café aufzugeben. (Quelle: Wallmüller/imago-images-bilder)
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26 Jahre lang hat Dietmar Engel für sein Café in Hannover gearbeitet. Nun ist Schluss. Dafür gibt es viele Gründe.

Lockdown 3 – so steht es auf einem Aushang am Café Konrad in der Knochenhauerstraße in Hannover seit einigen Tagen. Aber dieser Lockdown hat nichts mit Corona zu tun. Und er ist nicht temporär, er soll langfristig sein. "Das Café Konrad bleibt wegen Geschäftsaufgabe und Insolvenz dauerhaft geschlossen", heißt es auf dem Zettel weiter. Dietmar Engel gibt das Café nach fast 20 Jahren als Inhaber auf.

Café Konrad: Inhaber hat einen Insolvenzantrag gestellt

Die Rahmenbedingungen für inhabergeführte Gastronomie seien sehr schlecht, sagt er im Gespräch mit t-online. "Ich kann das niemandem empfehlen." Engel hat nach einer Krisensitzung mit seinen Mitarbeitern am vergangenen Mittwoch das Café endgültig geschlossen, am Freitag einen Insolvenzantrag gestellt, wie er berichtet. Der Laden sei auch bereits gekündigt.

Dem Ganzen vorausgegangen war eine Betriebsprüfung und eine Selbstanzeige beim Finanzamt. Anfang Mai eröffnete der Gastronom, dass er Steuern hinterzogen habe. Über Jahre hinweg hatte er eigenen Aussagen zufolge einen geringeren Umsatz gemeldet; zehn Prozent davon gingen regelmäßig in einen anderen Topf. Er habe dieses Geld unter anderem dafür genutzt, um seine Mitarbeiter zu bezahlen.

Darüber hinaus belasteten den Gastronomen zusätzliche Herausforderungen wie etwa die Einbußen während der Corona-Krise, hohe Mieten und Stromkosten und ein Streit mit der Stadt um die Freiluftgastronomie vor seinem Café.

"Ich hänge immer noch am Café"

Engel ist nun für ein paar Tage nach Langeoog gefahren, besucht eine Freundin, arbeitet bei ihr ein wenig im Garten. Am Donnerstag fahre er zurück, dann müsse er sehen, wie es mit der Insolvenz weitergeht, sagt er. Der Gastronomie will der 53-Jährige aber dauerhaft den Rücken kehren.

Die Schließung des Betriebs sei ihm dennoch sehr schwergefallen. "Ich hänge immer noch am Café. Aber das hat so keinen Sinn mehr", sagt er. "Ich werde dem schon lange nicht mehr gerecht."

Engel führt das Café seit 2004, zuvor war er dort als Kellner sechseinhalb Jahre tätig gewesen. Dementsprechend heißt es in dem Aushang, den er für sein Café geschrieben hat: "Die Hälfte meines Lebens habe ich hier gearbeitet und nun geht es einfach nicht mehr."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Dietmar Engel
  • haz.de: "Insolvenz: Café Konrad in der Altstadt endgültig geschlossen"
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