Sperrungen zwischen Berlin und Hannover Güterzugunfall legt Zugverkehr lahm – Polizei gibt Ursache bekannt
Nach dem Zugunglück bei Gifhorn bleibt die Bahnstrecke im Norden weiter gesperrt. Jetzt steht die wahrscheinliche Ursache fest.
Vier Tage nach dem schweren Unfall mit zwei Güterzügen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn liegen erste Erkenntnisse über den Unfallhergang vor. Laut der Ermittler soll der Unfall durch einen menschlichen Fehler verursacht worden sein, wie ein Sprecher der Bundespolizei Hannover am Montag mitteilte.
Die Strecke bei Leiferde sei von einer Mitarbeiterin der Deutschen Bahn fälschlicherweise freigegeben worden, obwohl dort bereits ein Güterzug hielt.
"Demnach handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um kein technisches Versagen des auffahrenden Zuges oder der technischen Sicherungseinrichtung der Bahnstrecke", sagte der Sprecher. "Die Mitarbeiterin ließ den darauffolgenden Güterzug mit 25 Kesselwagen in diesem Abschnitt mit 40 km/h fahren, welcher dann auf den stehenden Zug auffuhr", so der Sprecher weiter.
Polizei ermittelt gegen Bahnmitarbeiterin
Ein Mensch wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Vier mit Propan gefüllte Wagen kippten um. Die Feuerwehr ist seit dem Donnerstagmorgen damit beschäftigt, das explosive Gas abzupumpen – das gestaltet sich allerdings als schwieriger als ursprünglich angenommen.
Die Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin ist seitdem gesperrt. Nach Angaben der Bahn wird die Sperrung noch mindestens bis zum 27. November dauern. Teilweise müssen Masten, Schienen und Leitungen ersetzt werden. Nach Angaben der Bundespolizei wird gegen die Bahnmitarbeiterin wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizei Hannover vom 21.11.2022