Streik seit Mitternacht Erste Flugausfälle bei Lufthansa-Tochter Discover
In der Nacht zu Dienstag hat der Streik der Discover Airlines begonnen. Mehrere Flüge vom Frankfurter und Münchner Flughafen sind betroffen.
Passagiere der Lufthansa-Tochter Discover Airlines müssen derzeit viel Geduld haben. Bei der Lufthansa-Tochter haben zum Ende der Ferienzeit Streiks von Piloten und Kabinenpersonal begonnen. Am Dienstagmorgen mussten "vereinzelt" Flüge gestrichen werden, wie eine Unternehmenssprecherin sagte.
Neben Flügen vom Frankfurter Flughafen sind auch Flüge von und nach München betroffen. Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo hatten die Besatzungen bei der Fluggesellschaft zu einem viertägigen Streik aufgerufen, der bis Freitag dauern soll.
Ein Sprecher der Gewerkschaft Ufo bestätigte in der Nacht den Streikbeginn. Vom Streik sind alle Abflüge aus Deutschland betroffen. Am Frankfurter Flughafen sind es rund 100 Flüge, dazu kommen 170 weitere, die von und ab München geplant waren.
Flüge nach Griechenland und in die USA betroffen
Nach eigenen Angaben hat die Fluggesellschaft von den 24 für Dienstag vorgesehenen Verbindungen in Frankfurt bislang einige wenige streikbedingt streichen müssen, wie die "Hessenschau" mitteilt. Betroffen seien etwa Flüge nach Griechenland und in die USA.
Discover Airlines erklärte, man arbeite daran, die Auswirkungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Flüge durchzuführen. "Bitte prüfen Sie regelmäßig Ihren aktuellen Flugstatus und hinterlegen Sie Ihre Kontaktdaten in Ihrer Buchung", fordert die Airline ihre Fluggäste auf. Der 2021 gegründete Ferienflieger Discover Airlines hat 27 Maschinen, mit denen er von Frankfurt und München aus Urlaubsziele in Europa und Übersee anfliegt. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.
"Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf"
Hintergrund des Arbeitskampfs ist ein Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi, die bei der noch jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat. Neben regelmäßigen Lohnsteigerungen für beide Berufsgruppen bis Ende 2027 zwischen 16 und 38 Prozent enthält der Verdi-Vertrag Regelungen von Zulagen und Arbeitszeit, betrieblicher Altersvorsorge oder Hilfen beim Verlust der Fluglizenz.
Die Forderungen von Ufo und VC weichen inhaltlich kaum vom Abschluss mit Verdi ab, die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen. Die VC-Piloten haben im Winter bereits in mehreren Runden gestreikt. Auch die Ufo hatte ihre Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Verhandlungen zu erzwingen.
Bei der Airline stößt der Arbeitskampf auf Unverständnis. "Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften UFO und VC aufs Schärfste", erklärte das Unternehmen am Montag. Es sei völlig unverantwortlich, die Beschäftigten in der Hauptreisezeit zu einem viertägigen Streik aufzurufen, obwohl mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt wurde.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- hessenschau.de: Streik bei Lufthansa-Tochter Discover - Flüge gestrichen
- discover-airlines.com: Fluginformationen für den 27. bis 30. August 2024