Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Westen wählt die AfD So haben Frankfurts Stadtteile gewählt
Das Frankfurter Wahlergebnis unterscheidet sich deutlich von dem bundesweiten. Auch in den einzelnen Stadtteilen fallen die Stimmanteile unterschiedlich aus.
In Frankfurt haben über 60 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz bei der Europawahl gesetzt. Im Vergleich mit dem bundesweiten Ergebnis unterscheidet sich die Frankfurter Reihenfolge der sechs Parteien mit den höchsten Stimmen. In der Mainmetropole ergibt sich nämlich folgendes Bild: CDU liegt vorne, darauf folgen Grüne, SPD, FDP, AfD, Volt, Die Linke und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Gilt die AfD bundesweit als zweitstärkste Kraft, ist sie in Hessen die drittstärkste Kraft und in Frankfurt nur fünftstärkste.
CDU: Im Frankfurter Bahnhofsviertel am schwächsten
Wie die Wahlanalyse zeigt, unterscheiden sich die Stimmanteile innerhalb des Stadtgebiets nochmal deutlich. Die Stadtteile im Norden und Westen der Stadt gelten als eher konservativ. Hier fährt auch die CDU die höchsten Anteile ein. In Nieder-Erlenbach erzielte sich mit 36,7 Prozent das beste Ergebnis, gefolgt von Harheim (36,1 Prozent), Zeilsheim (32,2 Prozent) und Kalbach-Riedberg (30,2 Prozent). Die geringsten Anteile verzeichnen die Christdemokraten im Bahnhofsviertel mit 14,8 Prozent – gefolgt vom Nordend-Ost (15,2 Prozent) und Bornheim (16,2 Prozent). In 33 von 45 Stadtteilen geht die Partei als stärkste Kraft hervor.
Stimmverluste in Frankfurt mussten die Grünen verzeichnen. Sie erreichten nur 20,7 Prozent der Stimmen und haben 23.848 Wähler in Frankfurt verloren. Besonders außerhalb ihrer traditionellen Hochburgen wie in Frankfurter Berg (-14,7 Prozent), Kalbach-Riedberg (-13 Prozent), Innenstadt (-12,5 Prozent) und Höchst (-12,4 Prozent) fuhren sie Verluste ein. Die wenigsten Stimmen bekamen die Grünen jedoch in Sindlingen (10,1 Prozent), Zeilsheim (10,3 Prozent, Sossenheim (11,4 Prozent) und Nied (12,7 Prozent).
Grüne: Trotz Einbußen in elf Stadtteilen stärkste politische Kraft
Trotz Einbußen sind die Grünen in elf Stadtteilen die stärkste politische Kraft. Die besten Ergebnisse erzielten sie in Nordend-Ost (31,1 Prozent), Nordend-West (27,2 Prozent), Bornheim (26,8 Prozent), Ostend (26,1 Prozent) und Bockenheim (26 Prozent).
Die SPD erzielte in Frankfurt ihr schlechtestes Ergebnis nach dem Zweiten Weltkrieg. Als drittstärkste Kraft in Frankfurt erreichten die Sozialdemokraten ihre höchsten Stimmanteile mit 21,4 Prozent im Riederwald und Fechenheim mit 18,5 Prozent. Am wenigsten Stimmen bekamen die Sozialdemokraten im Bahnhofsviertel (9,2 Prozent), in Westend-Süd (10,5 Prozent) und in der Altstadt (11 Prozent).
Frankfurter Westen: AfD in Sossenheim am beliebtesten
Die AfD lag mit 7,7 Prozent auf dem fünften Platz in Frankfurt, hinter der FDP und Volt. Innerhalb des Frankfurter Stadtgebiets war der Kontrast groß – den größten Zuspruch fand die Partei in den westlichen Stadtteilen wie Sossenheim (15,7 Prozent), Sindlingen (14,6 Prozent), Zeilsheim (13,8 Prozent) und Nied (12,5 Prozent). Die wenigsten Anhänger hatten sie im Nordend-Ost (4,2 Prozent), Nordend-West (4,4 Prozent), Westend-Nord (4,9 Prozent) und Sachsenhausen-Nord (5,2 Prozent).
Die sonstigen Parteien konnten 21,1 Prozent der Wählerstimmen in Frankfurt verzeichnen. Die meisten davon erhielten Volt mit 6,3 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 4,6 Prozent. Volt schnitt dabei in den Stadtteilen Bahnhofsviertel (9,7 Prozent), Gutleutviertel (9,5 Prozent) und Nordend-Ost (8,9 Prozent) besonders gut ab. Das BSW gewann besonders in den innenstadtnahen Stadtteilen.
- statistikportal.frankfurt.de