Allein könne er nichts entscheiden Drogendilemma im Bahnhofsviertel: Frankfurts OB Josef am Limit
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Mike Josef steht vor Herausforderungen im Frankfurter Bahnhofsviertel, besonders in der Drogenhilfe. Allein kann er die Situation jedoch nicht verbessern.
Seit einem Jahr schon ist Mike Josef (SPD) Frankfurts Oberbürgermeister. Am heutigen Donnerstag hielt er eine Rede und blickte auf sein Jahr an der Spitze der Mainmetropole zurück. In seinem kommunalpolitischen Situationsbericht warb er für Unterstützungen im Frankfurter Bahnhofsviertel. Besonders problematisch sei dort die Situation der suchtkranken Menschen. "Die Süchtigen brauchen Unterstützung. Das ist völlig unstrittig. Aber wenn ich sehe, dass Frankfurt sich zur Drogenhilfe-Einrichtung von vielen Menschen aus anderen Städten und Bundesländern entwickelt hat, frage ich mich, wohin das führen wird", sagte Josef laut Redemanuskript.
Er beklagte, dass Abhängige "wie ein Magnet" aus fernen Städten und Regionen angezogen würden und stellte fest: "Jede Kommune wäre überfordert, wenn sie eine solche Herausforderung allein bewerkstelligen müsste." Josef forderte daher auch andere Städte auf, Hilfseinrichtungen für Drogenabhängige einzurichten und diese Menschen vor Ort zu versorgen.
Frankfurts OB Mike Josef kann nichts allein entscheiden
Als Oberbürgermeister könne Josef nichts allein entscheiden. Er könne lediglich "vorschlagen, anregen, ermutigen – auch auffordern und einfordern" sowie "konstruktive Kräfte bündeln".
In seiner Rede kündigte Josef zudem an, die Arbeit der chronisch überlasteten Ausländerbehörde zu verbessern und Frankfurt sauberer zu machen. Er hob außerdem hervor, dass der Neubau der Städtischen Bühnen weiter vorangetrieben werden müsse und eine Entscheidung zum Kulturcampus dringend notwendig sei. Zudem wies er auf die hohen Mietpreise und den schlechten Zustand der Schulen hin und mahnte: "Es dauert vieles viel zu lange."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Kommunalpolitischer Situationsbericht des Oberbürgermeisters Josef (2. Mai 2024)