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Frankfurt: Prozess wegen Waterboardings – Opfer verweigert Aussage


Prozess vor dem Landgericht
Waterboarding in Frankfurt? Opfer verweigert Aussage

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 19.02.2025Lesedauer: 2 Min.
Landgericht und Amtsgericht in Frankfurt (Archivbild): Ein Urteil in dem Prozess wird Anfang März erwartet.Vergrößern des Bildes
Landgericht und Amtsgericht in Frankfurt (Archivbild): Ein Urteil in dem Prozess wird Anfang März erwartet. (Quelle: IMAGO/Dirk Sattler)
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Zwei Brüder sollen ihren Schwager mit Waterboarding gequält haben, um eine Zahlung zu erpressen. Bei der Polizei sagt der Mann noch aus, das ändert sich beim Prozessauftakt.

Mit einer Aussageverweigerung des mutmaßlichen Opfers hat vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess gegen drei Angehörige eines bekannten Berliner Clans begonnen. Die Angeklagten – eine 33-jährige Frau und ihre beiden Brüder – sollen den Ehemann der Frau im September 2023 in Frankfurt gefoltert haben, um eine Geldzahlung zu erzwingen.

Die Rechtsanwältin des mutmaßlichen Opfers erklärte zu Prozessbeginn, ihr Mandant mache von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch. Damit dürfen auch frühere Aussagen des Mannes, etwa gegenüber der Polizei, nicht verwertet werden. Die Angeklagten äußerten sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen.

Opfer zwei Stunden lang gefoltert

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte der Mann am Tattag Zeit mit den beiden gemeinsamen Kindern verbracht. Als er sie zurück in die Wohnung seiner getrennt lebenden Ehefrau brachte, soll ihn diese mit einem Vorwand ins Badezimmer gelockt haben, wo ihre Brüder auf ihn gewartet haben sollen.

Die Männer sollen ihren Schwager überwältigt, mit Panzertape gefesselt und geschlagen haben. Anschließend sollen sie mindestens viermal ein Küchentuch über sein Gesicht gelegt und mit Wasser übergossen haben – eine Methode, die dem Opfer das Gefühl gegeben haben soll, zu ersticken.

Waterboarding potenziell lebensgefährlich

Mit der Folter wollten die Brüder den Mann offenbar dazu bringen, seiner Frau einen Zugewinnausgleich von 45.600 Euro zu zahlen. Nach etwa zwei Stunden soll er schließlich 10.000 Euro online überwiesen haben.

Der Mann wurde nach der Tat mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht und dort über Nacht beobachtet. Bei der Durchsuchung der Wohnung stellte die Polizei unter anderem Klebeband und zerschnittene Küchentücher sicher. Ein in der Verhandlung verlesenes Gutachten eines Rechtsmediziners bezeichnete Waterboarding als potenziell lebensgefährlich. Das Urteil in dem Verfahren soll nach aktueller Planung Anfang März verkündet werden.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
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