Hessen Künstliche Intelligenz analysiert Vogelzwitschern
Hessen startet ein Pilotprojekt mit Künstlicher Intelligenz. Damit sollen Veränderungen in der Vogelwelt erkannt werden – zum Beispiel durch den Klimawandel.
Beim hessischen Vogelstimmen-Monitoring der Staatlichen Vogelschutzwarte war bislang der Gesang von Amsel, Blaumeise und Rotkehlchen am häufigsten zu hören. Mit dem im Frühjahr dieses Jahres gestarteten Pilotprojekt seien bis Oktober 118 Vogelarten nachgewiesen worden, das entspreche rund zwei Drittel aller Brutvögel Hessens, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden mit. Dabei wurden auch seltenere Arten wie der Sperlingskauz oder die Wachtel aufgenommen.
Mit dem Projekt wollen Wissenschaftler auch erforschen, ob sich auf diese Weise Veränderungen in der hessischen Vogelwelt etwa durch den Klimawandel früh erkennen lassen. So könnten bei sinkenden Beständen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. An 15 Standorten des Luftmessnetzes Hessen wurden hierfür Geräte angebracht, die Vogelstimmen selbstständig aufnehmen und versenden. Ausgewertet werden diese mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Insgesamt wurden bislang über 12.000 Stunden Vogelgezwitscher aufgenommen.
Vogelstimmen-Monitoring im Luftmessnetz Hessen
Im Luftmessnetz Hessen werden normalerweise vom HLNUG ausschließlich Luftschadstoffe gemessen. Da seine Stationen sich in Städten, Dörfern, Wäldern und auf Wiesen befinden, eignen sie sich der Mitteilung zufolge auch gut für das Vogelstimmen-Monitoring.
"Ein akustisches Monitoring kann daher wertvolle zusätzliche Informationen liefern, weil die Geräte auch zu Tageszeiten aufnehmen, zu denen normalerweise niemand im Gelände kartiert. Mittelfristig wollen wir damit die ehrenamtliche Arbeit der Vogelschützer erleichtern und unterstützen", erklärt Lisa Eichler von der Staatlichen Vogelschutzwarte.
- Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Hessens Vogelstimmen: "Hör mal, wer da singt - Luftmessnetz Hessen unterstützt beim Vogelstimmen-Monitoring" vom 23.11.2023