Mehrere Nutztiere getötet Sieben Wolfswelpen tappen in Fotofalle
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Im Grenzgebiet zwischen Hessen und Bayern tummelt sich Wolfsnachwuchs. Nach der Mutter konnten jetzt auch die Welpen fotografiert werden.
Auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken an der hessisch-bayerischen Landesgrenze sind in diesem Jahr Wolfswelpen geboren worden. Eine auf der bayerischen Seite angebrachte Kamera habe sieben Welpen fotografiert, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Laut HLNUG sind die Tiere im Mai geboren worden. Schon damals war dem Amt zufolge eine Wölfin mit "erkennbarem Gesäuge" geknipst worden. Als Gesäuge werden in der Jägersprache die Milchdrüsen von Wölfinnen bezeichnet.
Weiterer Wolfsnachwuchs in Hessen
Auch im vergangenen Jahr war in dem Territorium in der Rhön Nachwuchs nachgewiesen worden. Insgesamt sechs Welpen waren es 2022 auf dem Truppenübungsplatz.
2023 gab es ebenfalls schon Wolfswelpen in Hessen: In Rüdesheim im Rheingau-Taunus-Kreis wurde bislang die Geburt von zwei Welpen bestätigt. Außerdem wurde ein wahrscheinlich im vergangenen Jahr in Waldkappel im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis geborener Rüde im Wetteraukreis nachgewiesen. Seine DNA fand sich an einem gerissenen Wildtier nahe Büdingen.
Fünf Wolfsangriffe im August: Zwei Wölfinnen töten Nutztiere
Das Wolfszentrum Hessen informierte am Mittwoch ferner über Wolfsangriffe auf Nutztiere im August. Alleine im Main-Kinzig-Kreis kam es zu vier genetisch bestätigten Angriffen, alle gehen auf das Konto eines Individuums mit der Kennung "GW3092f". Die Wölfin tötete mehrere Schafe und Damwild.
Eine andere Wölfin tötete ein Tier in einem Damwildgehege in Greifenstein im Lahn-Dill-Kreis. Das Tier mit der Kennung "GW2479f" gilt in dem Gebiet seit diesem Riss als sesshaft.
In allen fünf Angriffsfällen seien die Nutztiere nicht ausreichend geschützt gewesen, teilte das Landesamt für Naturschutz mit. "Da in ganz Hessen jederzeit mit durchziehenden Wölfen zu rechnen ist, sind Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter dazu aufgerufen, unbedingt für einen sachgerechten Schutz ihrer Tiere zu sorgen. Dies reduziert das Risiko eines Übergriffs deutlich und vermeidet, dass Wölfe lernen, Nutztiere als leicht zugängliche Nahrungsquelle einzuordnen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- hlnug.de: Mitteilung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie vom 4. Oktober 2023