Hessen-Wahl Faeser stürzt kurz vor der Wahl in neuer Umfrage ab
Die Umfragewerte der Hessen-SPD erreichen einen neuen Tiefpunkt. Eine andere Partei könnte es dagegen erstmals in den Landtag schaffen.
Mit großen Hoffnungen waren die Sozialdemokraten mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser an der Spitze in den Hessen-Wahlkampf gegangen: Kurz vor dem Wahlsonntag präsentiert eine neue Umfrage die bislang schwächsten Werte für die SPD in Hessen.
Laut der Befragung des INSA-Instituts für die "Bild"-Zeitung unterstützen derzeit nur 16 Prozent der Hessen die SPD im Südwesten – ein deutlicher Rückgang um vier Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Umfrage des Instituts. In anderen Befragungen war die SPD zuletzt auf 16 bis 17 Prozent gekommen.
Deutlich an der Spitze bleibt dagegen die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein, die auf 31 Prozent kommt – ein Plus von zwei Punkten im Vergleich zur Umfrage Anfang September. Auch die anderen Parteien der Berliner Ampel verlieren bei INSA: Die Grünen büßen drei Zähler auf 16 Prozent ein – und sind damit mit SPD und rechtspopulistischer AfD, die um einen Punkt zulegt, auf Augenhöhe.
Freie Wähler könnten in den hessischen Landtag kommen
Auch die FDP verliert einen Punkt und bangt bei fünf Prozent in der Umfrage um den Wiedereinzug in den Wiesbadener Landtag. Ähnlich geht es der Linken, die bei vier Prozent steht. Die Freien Wähler könnten in Hessen erstmals in den Landtag einziehen. Sie stehen in der Umfrage bei fünf Prozent.
Setzt sich dieser Trend fort, dann wird die SPD-Spitzenpolitikerin am Wahlsonntag eine empfindliche Niederlage einstecken müssen – vor allem dann, wenn Grüne und AfD sie sogar noch überholen. Faeser hatte zu Beginn ihrer Kampagne erklärt, bei einer Niederlage in Hessen ihr Amt als Bundesinnenministerin behalten und nicht in die Landespolitik gehen zu wollen.
Im Wahlkampf folgte dann eine Reihe von Patzern. Ende September sprach sich in einer Umfrage eine Mehrheit der Bürger für Faesers Rücktritt vom Ministerinnenamt aus.
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Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang. Sie sind zudem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindung und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
- bild.de: Für Faeser wird es immer schlimmer!
- dawum.de: Umfragen in Hessen
- t-online.de: Faeser will Spitzenkandidatin werden und Ministerin bleiben
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa