Im Frankfurter Bahnhofsviertel Wütender Drogen-Mob soll FDP-Politiker bedroht haben
Auf der Jagd nach Stimmen für die anstehende Landtagswahl macht sich Stefan Naas auf den Weg ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Keine allzu gute Idee.
Die Landtagswahlen in Hessen rücken immer näher. Am Sonntag, 8. Oktober, werden die Kreuzchen gemacht, der Wahlkampf ist bereits in vollem Gange. Für die FDP geht Stefan Naas als Spitzenkandidat ins Rennen. Auf der Jagd nach Stimmen machte der sich am Mittwoch für eine Guerilla-Aktion auf ins Frankfurter Bahnhofsviertel. Nicht unbedingt die beste Idee, wie sich herausstellte.
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Denn sein fahrbarer Plakatwagen mit dem Slogan "Für Fachkräftemangel bei Dealern" sorgte in der Taunus-, Elbe- und Niddastraße sowie am Karlsplatz für großen Unmut in der dort vorherrschenden Drogenszene. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, fühlten sich die Dealer und Junkies von der Aktion und der als Kampfansage verstandenen Botschaft massiv gestört und provoziert, sodass die Polizei Naas und seinen Wagen beschützen musste.
Wütender Mob soll Naas und FDP-Team bedroht haben
So sei eine Frau bereits nach wenigen Minuten auf das fahrbare Plakat geklettert und habe dieses beschmiert. Als eine Kamerafrau der FDP den Wagen fotografierte, habe dies für Nervosität bei den Dealern geführt. Fortan folgten diese Naas und seinem Team, versuchten offenbar den Politiker einzuschüchtern. Die Polizei schritt ein, stellte sich zwischen die Plakatwand und den wütenden Mob, berichtet das Blatt.
Doch ganz so dramatisch scheinen die Szenen doch nicht gewesen. Auf Anfrage von t-online erklärte ein Sprecher der Frankfurter Polizei am Donnerstag, dass "im Zusammenhang mit dem Plakatwagen der FDP keine Störungen sowie strafrechtlich relevanten Sachverhalte festgestellt wurden". Auch seien im Nachgang bislang keine Strafanzeigen im Zusammenhang mit der Aktion gestellt worden. Die Beamten, die zum Zeitpunkt vor Ort waren, seien in "andere polizeiliche Maßnahmen eingebunden" gewesen.
Naas fordert Innenminister und Bürgermeister zum Handeln auf
Naas selbst schrieb im Anschluss auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter): "Der Frankfurter Hauptbahnhof ist die offene Wunde Hessens. Viel zu lange hat das Land sich zurückgehalten und nichts getan." Er fordere daher Sauberkeit, eine Waffenverbotszone sowie eine eigene Polizeistation im Problemviertel: "Der Innenminister und der Frankfurter OB müssen endlich handeln!"
- bild.de: "Polizei beschützt FDP-Plakataktion vor Dealer-Mob"