Unwetter über Raum Frankfurt Deswegen stand der Flughafen Frankfurt still
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die schweren Unwetter am Mittwochabend haben das Rhein-Main-Gebiet stark getroffen – und den Flughafen. Zwei Stunden lang stand der Betrieb still. Doch war der Regen wirklich schuld daran?
Ein Video vom Frankfurter Flughafen sorgte bundesweit für Aufsehen. Teilweise einen Meter hoch stand das Wasser auf dem Vorfeld, mittendrin war eine Lufthansa-Maschine zu sehen. Wegen des starken Unwetters fielen etwa 70 Flüge aus, ankommende Maschinen wurden auf andere Flughäfen umgeleitet. Etwa zwei Stunden lang konnte am Mittwochabend in Frankfurt gar keine Bodenabfertigung stattfinden.
Der sintflutartige Regen führte im Rhein-Main-Gebiet zu vollgelaufenen Kellern und Bahnhöfen wie am Frankfurter Südbahnhof. Und eben zum zweistündigen Stillstand am Flughafen. Aber lag das tatsächlich am Starkregen?
"Die Abfertigung wurde nicht wegen des Regens eingestellt", sagt ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport t-online. Der Grund dafür seien die zahlreichen Blitze gewesen. Das Wetterstudio des HR registrierte zwischen 20.40 Uhr und 21.40 Uhr am Mittwochabend 25.289 Blitze. "Wenn in einem Umkreis von 10 Kilometern eine Warnung vom Deutschen Wetterdienst gemeldet wird, müssen alle Tätigkeiten am Vorfeld eingestellt werden. Das betrifft die Abfertigungs- wie auch Rangierarbeiten. Da gibt es strenge Vorschriften", sagt er.
Das Wasser hingegen sei kein Problem gewesen. "Das sah alles nur sehr spektakulär aus. Das Wasser wurde schon am Abend abgepumpt. Durch das Regenrückhaltebecken, in der Stadt ist das die Kanalisation, fließt das Wasser ab, und durch die große Mengen an Wasser dauerte es eben etwas länger als sonst", sagt der Fraport-Sprecher.
- Starkregen über Frankfurt: Chaos am Flughafen
In der Vergangenheit kam es immer mal wieder aufgrund von Unwettern zu Starkregen. Aber: "Das war gestern eine sehr außergewöhnliche Situation. Dennoch waren die Flutungen nur kurzzeitig." Und aufgrund der Veränderungen durch den Klimawandel war der Abend gestern sicher nicht einmalig. Auf die nächsten Flutungen sei der Flughafen aber gut vorbereitet. "Unsere Fachleute kontrollieren die Systeme und das Wetter kontinuierlich", sagt der Fraport-Sprecher.
Wenn beim nächsten starken Unwetter wieder 50 Liter pro Stunde auf das Rollfeld prasseln, dann werden sicher wieder Videos vom gefluteten Vorfeld des Frankfurter Flughafens durch die Bundesrepublik gehen.
- Telefonat mit einem Fraport-Sprecher
- Eigene Berichterstattung