Regenchaos Heftige Unwetter im Südwesten: Menschen aus Bahnhof gerettet
Dramatische Szenen in der Nacht: Massive Regenfälle sorgen für Chaos in zahlreichen Städten im Südwesten Deutschlands. Was bisher bekannt ist.
Den Südwesten haben in der Nacht zu Donnerstag schwere Unwetter heimgesucht: In Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern rückten Rettungskräfte aus, um übergelaufene Keller und Unterführungen leerzupumpen – und Anwohnern beim Kampf gegen die Wassermassen zu helfen. Wie groß das Ausmaß der Schäden ist, war am frühen Morgen zunächst offen.
Mancherorts kam es in der Region jedoch zu spektakulären Vorfällen, wie Reporter vor Ort berichten: So prasselte der Regen im Landkreis Main-Spessart derart heftig auf die Region hinab, dass in der Gemeinde Aura im Sinngrund der gleichnamige Fluss über die Ufer trat, und die Hauptstraße des bayerischen Orts in einen reißenden Strom verwandelte.
Die Keller mehrerer Häuser wurden in der kleinen Gemeinde geflutet. Die Feuerwehr war bis zum frühen Morgen noch im Einsatz.
Heftige Unwetter in Hessen: Überschwemmungen in Frankfurt
Auch in Hessen war es eine ungemütliche Nacht: In der Region Rhein-Main kam es in der Nacht laut dem Hessischen Rundfunk (HR) zu einem Rekord der ungewöhnlichen Art: Das Wetterstudio des Senders registrierte zwischen 20.40 und 21.40 Uhr am Mittwochabend 25.289 Blitze – im vergangenen Jahr waren über ganz Hessen 11.566 Blitze gemessen worden.
Ob das kräftige Gewitter damit einen neuen Blitzrekord im Bundesland aufgestellt hat, war am Morgen zunächst unklar. Zudem kam es im Südwesten Hessens zu starken Regengüssen: In Raunheim im Kreis Groß Gerau fielen laut HR 58 Liter Regen in zwei Stunden auf den Quadratmeter, 50 Liter sollen es in Griesheim gewesen sein.
In Frankfurt sprach die Feuerwehr am Donnerstagmorgen von etwa 400 Einsätzen in Zusammenhang mit dem Wetter. Neben vielen vollgelaufenen Kellern habe es auch einen Wassereinbruch am Südbahnhof gegeben.
Geflutete Bahnunterführung in Rüsselsheim
Die Polizei in Offenbach vermeldete 30 Einsätze, dabei ging es um Bäume auf Fahrbahnen und einen Erdrutsch auf einer Landstraße in Jossgrund (Main-Kinzig-Kreis). Verletzt worden sei niemand.
In Darmstadt zählte die Feuerwehr 43 Einsätze. Dabei hatten es die Einsatzkräfte vor allem mit vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen zu tun. Auch in der südhessischen Großstadt wurde laut "Echo" niemand verletzt.
In Ost- und Südhessen sprach die Polizei unter anderem von herausgedrückten Gullydeckeln und Bäumen auf Straßen. In Alsfeld schlug in der Nacht zu Donnerstag ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein, es entstand ein Schaden von geschätzt etwa 10.000 Euro, wie die Polizei in Fulda am Morgen mitteilte.
Ein Reporter vor Ort berichtete, dass in Rüsselsheim auf dem Rugbyring eine Bahnunterführung geflutet wurde. Zudem stieß auf der Autobahn 66 ein Mercedes-Benz Sprinter gegen eine Leitplanke – zwei Menschen wurden verletzt. Der Wagen soll zuvor wegen Aquaplanings von der Fahrbahn abgekommen sein.
Heftig getroffen von dem Starkregen wurde der Frankfurter Flughafen am Mittwochabend: Deutschlands größter Airport musste wegen der Regenmengen den Flugbetrieb für mehrere Stunden einstellen. Auf der Webseite des Flughafens waren rund 70 Flugstreichungen bis zum Beginn des Nachtflugverbots vermerkt.
Nach ersten Schätzungen des Frankfurter Flughafens war eine Passagierzahl im vierstelligen Bereich von den Problemen betroffen.
- Mehr dazu hier: Starkregen über Frankfurt – Chaos am Flughafen
Auch in den Frankfurter Stadtteilen Sachsenhausen, Niederrad und Zeilsheim regnete es laut einem Reporter vor Ort besonders stark: So wurde der Südbahnhof in Sachsenhausen überflutet, mehrere Menschen mussten dort offenbar aus einer U-Bahn gerettet werden, in die die Wassermassen eingedrungen waren.
Die Frankfurter Feuerwehr sprach am Donnerstagmorgen von etwa 400 Einsätzen in Zusammenhang mit dem Wetter. Die Polizei in Offenbach vermeldete 30 Einsätze, dabei ging es um Bäume auf Fahrbahnen und einen Erdrutsch auf einer Landstraße in Jossgrund (Main-Kinzig-Kreis). Verletzt worden sei niemand.
- Reporter vor Ort
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- tagesschau.de: 25.289 Blitze über Rhein-Main in einer Stunde
- echo-online.de: Unwetter in Darmstadt trifft vor allem Innenstadt
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa