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Essen: Hier gibt es die günstigste Currywurst – trotz steigender Preise


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Steigende Preise auch im Ruhrgebiet
In diesem Essener Imbiss gibt es die günstigste Currywurst


06.05.2022Lesedauer: 4 Min.
Eine Currywurst mit Pommes (Symbolbild): Fans und Imbissbetreiber spüren die Preissteigerungen.Vergrößern des Bildes
Eine Currywurst mit Pommes (Symbolbild): Fans und Imbissbetreiber spüren die Preissteigerungen. (Quelle: Geisser/imago-images-bilder)
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Die Inflation macht auch vor der Pommesbude keinen Halt: Viele Essener Imbiss-Inhaber mussten ihre Preise anpassen. Das betrifft auch die Currywurst. Wie viel sie im Schnitt im Essener Stadtgebiet kostet – und wo es sie noch am günstigsten zu genießen gibt.

Wer aus dem Ruhrgebiet kommt, der kennt ihre Romantik: Mit Plastikgabel, dünner weißer Serviette und in Pappschale präsentiert sich der Kultsnack im Pott – die Currywurst. Der Streit, wo sie ursprünglich erfunden wurde, ist zwar nicht abschließend geklärt, Ruhrpottler Herbert Grönemeyer hat ihr aber immerhin einen eigenen Song gewidmet. "Kommste vonne Schicht, Wat schönret gibt et nich', Als wie Currywurst", heißt es darin.

Das gilt für viele im Ruhrpott sicher immer noch, doch etwas anderes hat sich geändert: Für den Feierabendsnack muss man heute deutlich tiefer in die Tasche langen. Anfang der 1980er, als Grönemeyer die Currywurst besang, war sie für rund 1,50 Mark zu haben – Preise, von denen heute viele Pommesbudenbesucher nur träumen können.

Ruhrgebiet: Die Currywurst Gradmesser der Inflation

Denn die Currywurstpreise sind auch ein Gradmesser der Inflation. Und die lag in Deutschland im März zuletzt bei über sieben Prozent. Für Lebensmittel zahlten die Deutschen im selben Monat 5,9 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Besonders extrem sind die Preissteigerungen bei Gemüse wie Kopfsalat und Gurken sowie bei Butter und Mehl.

Wer weniger als drei Euro für eine Currywurst auf den Tresen legen muss, der kommt in Essen schon günstig davon. "Bei uns kostet die Currywurst 3,20 Euro", sagt Aris Ioannou vom "Brückengrill" in Werden. Man habe den Preis zuletzt erhöhen müssen – von 2,90 Euro auf 3,20 Euro.

Preise für Öl haben angezogen

"Die Preise für Sprit sind hoch, wodurch Lieferkosten gestiegen sind. Auch Frittierfett ist viel teurer geworden", sagt der Imbissbudenbesitzer. Zuletzt habe er für zehn Liter Öl schlappe 45 Euro gezahlt. "Jetzt liegt der Preis wieder bei 38 Euro. Die Preise schwanken auch für uns im Einkauf stark", sagt Ioannou. Wie viel von den 3,20 Euro bei ihm hängen bleibe, lasse sich deshalb schwer sagen. "Vielleicht ein Drittel", schätzt der Essener.

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Auch beim "Porky Grill" in Kray steht beim Currywurst-Preis keine Zwei mehr vor dem Komma. Der Preis kletterte erst von 2,50 Euro auf 2,90 Euro, nun liegt er bei drei Euro. "Bei der Currywurst merkt man die gestiegenen Kosten nicht so stark wie bei anderen Gerichten, weil man sie auf dem Grill zubereiten kann", sagt Inhaber Mustafa Shahin. Die gestiegenen Lebensmittelpreise müsse man aber insgesamt auf die Kunden umlegen.

Wo liegt die Schmerzensgrenze?

"Die Situation ist schwierig. Wir können die Preise auch nicht zu hoch machen, dann verlieren wir unsere Kunden ganz", sagt Shahin. So sieht es auch Melandis Tarkan in seiner Pommesbude im Essener Stadtteil Haarzopf. "Salat lohnt sich eigentlich gar nicht mehr zu verkaufen", gibt er zu. Früher kostete die Currywurst bei ihm 2,70 Euro, mittlerweile muss er 3,50 Euro nehmen, um wirtschaftlich zu bleiben. "Lebensmittel waren in Deutschland allerdings schon immer günstig, da muss man sich nun umgewöhnen", sagt er.

Drei Euro oder mehr kostet die Currywurst beispielsweise auch beim "Werdener Imbiss" im gleichnamigen Stadtteil, beim "Frittenwerk" in Essen-Mitte, beim "Artemis Grill" in Kettwig, beim "City Grill Nieding" in Essen Kupferdreh, beim "Kosmos Grill" in Frohnhausen und beim "Jam Jam" im Stadtteil Werden. "Ich glaube, mit drei Euro ist die Schmerzensgrenze noch nicht erreicht. Das kommt aber auch sehr auf die Klientel an", vermutet Andreas Torwain vom "Jam Jam".

Essener Currywurst: Wo der Preis noch unter drei Euro liegt

Theo Gisis vom "Kosmos Grill", wo die Currywurst drei Euro kostet, sagt: "Wir versuchen, die Kosten niedrig zu halten, indem wir die Soße selbst herstellen. Wenn die Preise allerdings noch weiter steigen, kann ich mein Geschäft schließen."

Wo aber gibt es die Currywurst in Essen nun für das kleinste Geld? Zu den günstigsten Anlaufstellen im Stadtgebiet zählen beispielsweise "Zum Xaver" in Essen-Rüttenscheid mit einem Preis von 2,80 Euro und "Böckels Beste" in Mitte mit 2,89 Euro. Noch günstiger ist die Currywurst bei "Peros Grill" in Essen-Frillendorf. Hier zahlen Kunden nur 2,70 Euro für ihren Imbiss.

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"Wir haben schon oft gehört, dass das ein besonders günstiger Preis ist", sagt Maria Matziridou. Doch auch "Peros Grill" hat den Preis angehoben: Bis vor wenigen Wochen kostete die Currywurst hier nur zwei Euro. "Wir haben die Preisanpassung so lange wie möglich hinausgezögert. Noch mehr als 70 Cent hätten wir auch nicht draufschlagen können, das wäre ein zu großer Schock für unsere Kunden gewesen", sagt die Essenerin.

Noch günstiger ist die Currywurst beim "Hafengrill" in Essen Vogelheim. Für 2,30 Euro bekommt man sie hier. "Gut schmecken tut sie noch dazu. Unsere Currywurst ist schmaler und länger als üblich", sagt eine Mitarbeiterin. Aus ihrer Sicht seien drei Euro schon zu viel für den Imbiss. Sänger Herbert Grönemeyer dürfte all das weniger interessieren. Er singt aber passend: "Willi, komm, geh mit. Ich krieg‘ Appetit. Auf Currywurst".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräche mit Inhabern und Mitarbeitern
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