t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalEssen

Essen: Petition soll Abbau von NS-Gedenkstätte verhindern


"Stadtwunde" soll entfernt werden
Petition soll Abbau von NS-Gedenkstätte verhindern

Von t-online, jum

21.02.2025 - 13:38 UhrLesedauer: 2 Min.
imago243887713Vergrößern des Bildes
Die Erinnerungsstätte "Stadtwunde" in Essen (Archivbild): Die Stadt will das Denkmal wegen anhaltendem Vandalismus entfernen, eine Petition soll das verhindern. (Quelle: imago)
News folgen

Wegen dauerhafter Verschmutzung und Beschädigung soll die KZ-Gedenkstätte "Stadtwunde" in Essen bald abgebaut werden. Eine Petition soll das nun verhindern.

Die Gedenkstätte "Stadtwunde" in Essens Innenstadt wird abgebaut. Das hatte die Stadt Anfang Februar in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Doch nicht alle scheinen mit dieser Entscheidung zufrieden zu sein. Eine Online-Petition soll gar die Entfernung des Gedenkorts noch verhindern.

Das Denkmal erinnert an eine Außenstelle des KZ Buchenwald, welche sich früher mitten im Essener Stadtkern in der ehemaligen Straße Schwarze Poth befand. Ab 1944 waren dort auf rund 35.000 Quadratmetern bis zu 150 Häftlinge untergebracht, die Trümmer beseitigten und Bomben entschärften.

Die Stadt möchte den Gedenkort unterhalb der Rathaus-Galerie abbauen, da seit deren Errichtung fortwährende Verschmutzungen und Beschädigungen an der Örtlichkeit vorherrschen. Der Standort habe sich demnach aufgrund von wiederholtem Vandalismus als ungeeignet und nicht würdig erwiesen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Petition soll Abbau der "Stadtwunde" verhindern

In einer aktuellen Petition wird nun allerdings gefordert, das Denkmal nicht zu entfernen, sondern stattdessen auf Schutz, Verschönerung, Instandhaltung, Ausschilderung und ein nachhaltiges Pflegekonzept zu setzen. Alternativ wird zudem die Errichtung einer neuen Gedenkstätte, die gut zugänglich und ausgeschildert ist und sich an einem würdigen Ort befindet, gefordert. Diese solle allerdings fertiggestellt werden, bevor das aktuell noch bestehende Denkmal abgebaut werde.

Die Stadt hatte bekannt gegeben, dass zukünftig nur noch eine Gedenktafel an die Örtlichkeit erinnern solle. Einen genauen Platz für deren Anbringung nannte sie jedoch noch nicht. Für die Initiatoren der Petition ist das nicht genug. "Wir fordern mehr als eine Tafel. Eine klare Verantwortung der Stadt Essen für die Erinnerungskultur", heißt es auf der dazugehörigen Website.

Die Stadt Essen habe damals direkt von der Zwangsarbeit der Häftlinge profitiert, so die Urheber der Petition. "Die Opfer, die wenigen Überlebenden und ihre Familien verdienen es, dass wir ihre Geschichte bewahren, respektvoll behandeln und schützen", so die Initiatoren, die der Stadt zudem Doppelmoral vorwerfen.

Initiatoren der Petition werfen Stadt Doppelmoral vor

"Es kann nicht sein, dass die SPD einerseits Engagement für das Gedenken auszeichnet und gleichzeitig die Stadt aktiv einen wichtigen Erinnerungsort beseitigt, noch bevor überhaupt ein neuer Erinnerungsort in Planung ist", heißt es dazu auf der Petitionshomepage. Und weiter: "Wenn "Nie wieder" mehr sein soll als ein leeres Versprechen, dann muss Essen die Geschichte bewahren und mit dem nötigen Respekt behandeln."

Ob die Petition erfolgreich ist, wird sich zeigen. Bereits mehr als 1.300 Menschen haben allerdings schon bis jetzt unterschrieben und sich für den Erhalt der "Stadtwunde" ausgesprochen. Die Aktion soll noch bis zum 10. August laufen.

Die 2002 von Künstlerin Astrid Bartels und Architekt Werner Ruhnau entworfene Gedenkstätte bestand aus einer beleuchteten Baumgruppe unter einem alten Treppenaufgang. Trotz Absperrungen kam es immer wieder zu Verunreinigungen und Zerstörung. Alle Versuche, dies zu stoppen, scheiterten in der Folge.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom