Keine Gegendemonstranten Rechtsextreme rufen bei Aufmarsch verbotene Parolen

In Kray versammeln sich am Freitagabend rund 60 Mitglieder der rechtsextremen Gruppe "Junge Sozialisten NRW". Die Polizei dokumentiert verbotene Parolen.
Am Freitagabend (11. April) haben sich in Esse-Kray rund 60 Personen der rechtsextremen Gruppierung "Junge Sozialisten NRW" (JS.NRW) getroffen. Laut einem Reporter vor Ort versammelten sich die Teilnehmenden gegen 19.30 Uhr an der Marienstraße 66a – einem früheren NPD-Büro, das offenbar von der Gruppe genutzt wird.
Die Polizei hatte das Treffen im Vorfeld auf dem Schirm und sperrte die Straße beidseitig ab. Personen, die Zugang zur Straße wollten, wurden kontrolliert. Die JS.NRW wertete das Vorgehen als "Schikane" und meldete daraufhin eine Spontandemonstration an. Ihr Protest richtete sich gegen die sogenannte "strategische Fahndung".
Aufzug unter Polizeibegleitung
Unter dem Motto "Der Heimat eine Zukunft geben" zogen die rund 60 Teilnehmenden durch Teile von Kray. Während des Aufmarschs wurden mehrfach rechtsextreme Parolen gerufen – darunter "Frei, sozial und national", "Wer Deutschland nicht liebt, muss Deutschland verlassen" sowie "Hier marschiert die deutsche Jugend".
Als die Gruppe "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" skandierte, griff die Polizei ein. Diese Parole gilt als strafrechtlich relevant und wurde unterbunden.
Keine Gegendemonstranten vor Ort
An der Krayer Straße, in Höhe eines Supermarkts, beendete die Gruppe ihren Aufzug mit einem gemeinsamen Foto und einer Abschlussrede. Der Versammlungsleiter Claus Cremer – früherer Funktionär der NPD – bedankte sich für die Teilnahme und sprach von "Mut". Seine Schlussworte lauteten: "Euren Feierabend, den bestimmen wir!" – eine Aussage, die laut Reporter von der Polizei dokumentiert wurde.
Nach dem Aufzug kehrten die Teilnehmenden zur Parteistelle in der Marienstraße zurück. Die Polizei blieb mit einem Großaufgebot vor Ort, um mögliche Eskalationen zu verhindern. Gegendemonstrationen gab es laut Reporter keine. Offenbar hatte die Antifa von der Veranstaltung keine Kenntnis gehabt.
- Reporter vor Ort