Droh-Mails in Duisburg Verfasser wollte auf bessere Bildung aufmerksam machen

Nach der Schließung von 20 Schulen am Montag in Duisburg stellt sich heraus: Die Drohungen waren nicht ernst gemeint, der Verfasser wollte Aufmerksamkeit für das Schulsystem.
Eine überraschende Wende im Fall der rechtsextremen Drohschreiben gegen Duisburger Schulen: Innenminister Herbert Reul (CDU) teilte am Donnerstag (10. April) im Innenausschuss des Landtags mit, dass der Verfasser der Mails sich noch einmal gemeldet habe. Dieser erklärte, er habe lediglich Aufmerksamkeit für das Schulsystem erzeugen wollen.
Laut Reul ging die dritte E-Mail am Montag ein, als 20 Schulen in Duisburg zur Sicherheit geschlossen waren. "Es war aber keine Drohmail", sagte Reul. Der Verfasser habe angegeben, die ersten beiden Mails nur verfasst zu haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. "In dieser Mail ging es dann auch überhaupt nicht mehr um eine Bedrohung", so Reul weiter. "Im Gegenteil, der Text war so etwas wie ein Manifest für bessere Schulbildung in unserem Land."
Reul: Schließungen waren "sauschwere Entscheidung"
Der Minister betonte, die Schulschließungen seien "eine sauschwere Entscheidung", aber dennoch richtig gewesen: "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Und dass das am Ende nur heiße Luft war, ist gut so." Man habe intensiv versucht, den oder die Absender der Drohschreiben zu ermitteln – bisher ohne Erfolg.
Die erste E-Mail mit rechtsradikalen Drohungen gegen Schüler einer Gesamtschule in Duisburg ging laut Reul am Freitag ein: "Konkret wurde dann eine Tat angekündigt für Montag, den 7. April." Am Samstag folgte eine zweite Mail mit einem "Drohszenario für weitere 13 Schulen in Duisburg". Durch die dritte Mail am Montag habe man schließlich Gewissheit gehabt, dass nichts passieren werde.
- Nachrichtenagentur dpa
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