Reul nach Drogen-Razzia "Über das Ruhrgebiet wurde Koks im ganzen Land verteilt"

Bei einer Drogen-Razzia im Ruhrgebiet werden mehrere Clanmitglieder festgenommen. NRW-Innenminister Herbert Reul lobt die Polizei für den erfolgreichen Einsatz.
Nach einer großangelegten Drogen-Razzia im Ruhrgebiet am Montag (14. April) lobt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Einsatzkräfte. Der Polizei sei "ein kräftiger Schlag gegen die Clankriminalität gelungen", sagte er. Bei der Razzia, die unter anderem in Essen und Mülheim an der Ruhr durchgeführt wurde, wurden fünf Personen festgenommen. Sie sollen einem kriminellen Clan angehören, der deutschlandweit Rauschgift in Umlauf gebracht haben soll.
Die Gruppe habe demnach im großen Stil Drogen aus dem Ausland nach Nordrhein-Westfalen geschmuggelt. "Über das Ruhrgebiet wurden Koks und Cannabis im ganzen Land verteilt", berichtete Reul am Dienstag. "Damit haben die Clanmitglieder Monat für Monat Millionen gemacht. Aber damit ist jetzt Schluss", sagte der CDU-Politiker.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sollen die fünf Festgenommenen zwischen 27 und 33 Jahre alt sein und als Bande zusammengearbeitet haben. Die Gruppe habe klare "hierarchische Strukturen" aufgewiesen. So sollen die Clanmitglieder Drogen im Marktwert von mehreren Millionen Euro pro Monat nach Deutschland eingeführt haben.
Drogen-Razzia: Durchsuchungen im gesamten Ruhrgebiet
Bei den Festnahmen seien an mehreren Orten im Ruhrgebiet auch Spezialkräfte zum Einsatz gekommen, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge halfen sie etwa bei der Durchsuchung einer Lagerhalle in Essen-Frillendorf. Auf Fotos war zu sehen, wie das Spezialeinsatzkommando (SEK) dort mit einem gepanzerten Einsatzwagen das Tor der Halle öffnete.
Bis in die Abendstunden hatten die Ermittler den Angaben nach mehrere Objekte in Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Recklinghausen durchsucht, Spuren gesichert und Beweismittel sichergestellt. Beschlagnahmt wurden laut Ermittlerkreisen mehr als 200 Kilogramm Marihuana, über 30.000 Euro in bar und eine scharfe Schusswaffe.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa