"Ein weiteres Alarmsignal" Thyssenkrupp: Essens OB besorgt über Stellenabbau
Der Industriekonzern Thyssenkrupp plant, in der Stahlsparte massiv Stellen abzubauen. Essens Oberbürgermeister reagiert mit Bestürzung auf die Nachricht.
Aufruhr beim Essener Unternehmen Thyssenkrupp: Der Konzern plant in der Stahlsparte die Zahl der Arbeitsplätze binnen sechs Jahren von aktuell rund 27.000 auf circa 16.000 zu reduzieren. Wie das Unternehmen am Montag in Duisburg ankündigte, sollen 5.000 Stellen bis Ende 2030 abgebaut und 6.000 weitere Arbeitsplätze durch Ausgliederungen auf externe Dienstleister oder Geschäftsverkäufe ausgelagert werden.
Zudem sieht das Konzept zunächst vor, die Produktionskapazitäten von gegenwärtig 11,5 auf ein zukünftiges Versandzielniveau von 8,7 bis 9 Millionen Tonnen zu senken und somit "an die zukünftigen Markterwartungen anzupassen".
Ein Schock für viele der rund 96.000 Beschäftigten des börsennotierten Unternehmens mit Hauptsitz in Essen. Angesichts dessen hat sich nun auch Essens Oberbürgermeister zu den Entwicklungen bei Deutschlands größtem Stahlhersteller geäußert. In einem Instagram-Statement sprach der 51-jährige CDU-Politiker von "schlimmen Nachrichten" für die Mitarbeiter und von einem "weiteren Alarmsignal für den Wirtschaftsstandort".
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Kufen fordert "Pragmatismus und Entschlossenheit"
Die Lage bei Thyssenkrupp werde immer besorgniserregender, so Kufen. "Hohe Energiepreise, wachsende Bürokratie und ein schlechtes Investitionsklima in Deutschland bringen viele Tausend Arbeitsplätze in Gefahr. Dabei werden gerade in zukunftsfähigen Schlüsselindustrien in den kommenden Jahren viele Arbeitskräfte benötigt", merkt er an.
Dies müsse bei der Neuaufstellung der Stahlsparte eine wichtige Rolle spielen, so Essens OB. "Unternehmensführung, Gewerkschaften, Landes- und Bundesregierung müssen sich schnell zusammensetzen und eine Lösung im Sinne der Beschäftigten finden. Nur so kann noch sozialer Kahlschlag verhindert werden", betont er. Laut Essens OB seien nun vor allem "Pragmatismus und Entschlossenheit gefragt und keine Gespräche am Küchentisch."
Thyssenkrupp hatte am Montag erklärt, mit dem Konzept, der Krise des Unternehmens und den Schwierigkeiten der gesamten Stahlbranche begegnen zu wollen. Die Gewerkschaft IG Metall hatte sich über die Pläne entsetzt gezeigt und diese als "eine Kampfansage an die Belegschaft" bezeichnet.
- Instagram-Post von Thomas Kufen vom 25. November 2024
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Berichterstattung zum Thema auf t-online.de
- Statement der Gewerkschaft IG Metall vom 25. November 2024 (per E-Mail)