t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalEssen

Essen: 1.000 Meter tiefe Zollverein-Schächte verschlossen


Letztes Kapitel des Bergbaus in Essen
1.000 Meter tiefe Zollverein-Schächte verfüllt

Von dpa
01.04.2025 - 12:33 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250401-935-517062Vergrößern des Bildes
Unter anderem Schacht XII der ehemaligen Steinkohlezeche Zollverein in Essen ist jetzt mit Beton verfüllt worden. (Quelle: Federico Gambarini/dpa)
News folgen

Zollverein in Essen war einst die produktivste Steinkohlezeche der Welt. Nun wurden zwei ihrer Schächte endgültig verschlossen – fast jedenfalls.

In Essen ist ein weiteres Kapitel des deutschen Steinkohlebergbaus abgeschlossen: Auf dem Gelände der Zeche Zollverein wurden zwei Schächte mit Beton verfüllt. Die Schächte waren je 1.000 Meter tief und hatten Durchmesser von 5,5 und 7,5 Metern. Insgesamt wurden knapp 60.000 Kubikmeter Beton eingeleitet, so teilte die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag (1. April) in einer Meldung mit.

Schacht XII, der größere der beiden Schächte, wurde 1932 in Betrieb genommen und war zuletzt aktiv bis zur Schließung des Bergwerks Ende 1986. Als letzter Schacht des zeitweise leistungsstärksten Bergwerks der Welt steht er im Mittelpunkt einer wichtigen industriellen Geschichte. Zollverein war die letzte von rund 290 Zechen in Essen, das einst als größte Bergbaustadt Europas galt.

Über Schacht XII thront ein markanter Förderturm, das Doppelbockfördergerüst. Es ist mittlerweile ein Wahrzeichen von Zollverein und wurde wegen seiner einzigartigen Architektur 2001 zum Unesco-Welterbe erklärt. Die Anlage zieht jährlich über eine Million Besucher an und ist ein zentraler Punkt auf der "Route der Industriekultur" im Ruhrgebiet.

Grubenwasser muss dauerhaft abgepumpt werden

Trotz der Verfüllung behalten beide Schächte ihre bergbauliche Bedeutung als Reservestandorte für die Grubenwasserhaltung. Hierzu wurden Leerrohre eingesetzt, durch die zwölf Meter lange Tauchpumpen herabgelassen werden können, falls das Grubenwasser unter Tage nicht wie erwartet abfließt.

Grubenwasser sammelt sich in stillgelegten Bergwerken und muss dauerhaft abgepumpt werden, da es Salze und Schadstoffe enthält. Damit es nicht mit Trinkwasser in Kontakt kommt, wird das Wasserhaltungssystem im Ruhrgebiet auf sechs ehemalige Bergwerke konzentriert.

Weitere Verfüllungen geplant

Peter Schrimpf, Vorstandschef des Nachbergbau-Unternehmens RAG, betonte bei einer Veranstaltung zum Abschluss der Verfüllarbeiten: "Bergwerks- und Kokereigelände sind ein Aushängeschild dafür, was die deutsche Wirtschaft groß und stark gemacht hat." Zollverein sei weiterhin ein aktiver Standort des Nachbergbaus und beherberge unter anderem die RAG-Stiftung sowie die RAG selbst.

Seit dem Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018 wurden laut RAG insgesamt 17 Schächte verfüllt; weitere Verfüllungen sind geplant.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom