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Essen: Abriss der Siedlung Litterode – Protestaktion führt zu neuem Ärger


Abriss wohl bald Thema im Stadtrat
Litterode: Protestaktion sorgt für neuen Ärger

Von t-online, jum

25.11.2024Lesedauer: 3 Min.
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Bei einer symbolischen Sanierungsaktion in der Siedlung Litterode in Essen-Leithe wurde die Fassade mit Pappe verkleidet. Der Allbau kritisiert das scharf. (Quelle: Uwe Ernst/imago-images-bilder)
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Seit Monaten kämpfen die Bewohner der Litterode in Essen-Leithe gegen den Abriss ihrer Siedlung. Eine symbolische Sanierungsaktion sollte den Vermieter wachrütteln – sorgt nun aber für noch mehr Ärger.

Seit Monaten ist der Abriss der Siedlung Litterode in Essen-Leithe geplant. Doch die Bewohner der betroffenen Häuser kämpfen weiter gegen die Pläne der Allbau GmbH. Bei einer symbolischen Aktion wurde am Wochenende eines der Häuser mit Pappe beklebt, um zu verdeutlichen, dass eine Sanierung der Häuser aus ihrer Sicht möglich sei. Ziel dieser Aktion war es, den Vermieter zu überzeugen, die bestehenden Gebäude zu sanieren, statt abzureißen.

Die Allbau GmbH hat jedoch bereits begonnen, einige Gebäude abzureißen, um Platz für moderne Wohneinheiten und Einfamilienhäuser zu schaffen. Das Unternehmen argumentiert, dass eine Sanierung rechtlich nicht zulässig und finanziell sowie energetisch ineffizient sei.

Allbau schickte Warnung im Vorfeld

Die symbolische Sanierungsaktion am Wochenende kritisierte der Vermieter bereits im Vorfeld heftig. Wie die "WAZ" berichtet, habe man sie in einem Brief als "nicht genehmigte bauliche Veränderung" eingestuft. Zudem habe das Unternehmen seine Mieter darauf hingewiesen, dass sie ihre Häuser nur "im Rahmen des seinerzeit abgeschlossenen Mietvertrags" nutzen und "im akzeptablen Rahmen" auch umbauen dürften. Die Fassade jedoch "und eventuell nicht gemietete Außenflächen" seien Eigentum der Allbau. "Wir untersagen Ihnen hiermit ausdrücklich, unser Eigentum und insbesondere unsere Fassade der jeweiligen Häuser durch das Anbringen einer Dämmung zu beschädigen."

Weiter heißt es: "Eine Missachtung dieses Gebots können wir nicht akzeptieren und werden eine Kündigung im Rahmen der bereits bestehenden Kündigung prüfen." Die Demonstration habe den einzigen Zweck, das Wohnungsunternehmen zu diskreditieren und die eigenen Interessen durchzusetzen: "Wir sehen hier eine Gefahr für das Ansehen der Allbau GmbH, insbesondere weil die Aktion eine gewisse Pressewirksamkeit hervorrufen könnte. Sollten die Bewohner die Untersagung dennoch missachten, werde man die Entfernung und Entsorgung auf deren Kosten durchführen lassen.

Die Anwohner der Litterode ließen sich davon nicht einschüchtern und führten ihre Aktion trotzdem durch – und müssen nun eventuell mit weiterem Ärger rechnen. Von seinen Plänen, die Siedlung abzureißen, scheint der Allbau jedenfalls nicht abrücken zu wollen. Auch, wenn mittlerweile die Politik das Thema mehr und mehr in den Fokus rückt.

Abriss soll Thema im Stadtrat werden

So teilt beispielsweise die Ratsfraktion "Die Linke" in einem Statement mit, sie halte "die Reaktion der Allbau auf die symbolische Sanierung eines Hauses an der Litterode für überzogen und nicht sehr souverän". Auch das Verlangen nach einem Rückbau von baulichen Veränderungen sei bei Häusern, die nach Planung des Allbau bisher ohnehin für den Abriss vorgesehen seien, nur schwer nachvollziehbar.

Dazu die Fraktionsvorsitzende Heike Kretschmer: "Es macht doch keinen Sinn, solche 'Geschütze' aufzufahren und mit einer weiteren Kündigung zu drohen, obwohl sowieso schon eine ausgesprochen ist." Der Allbau solle gemeinsam mit den Anwohnern eine Lösung erarbeiten, bei der auch der Alternativplan einbezogen werde.

Alternativplanung soll soll näher beleuchtet werden

"In diesem Sinne haben wir für die Ratssitzung im Dezember einen Antrag gestellt, diese Alternativplanungen für die Siedlung auch im Vergleich zur bisherigen Planung im Planungsausschuss vorzustellen", kündigt sie an.

Nach dem Antrag solle der Allbau zudem darstellen, wie der aktuelle Stand der Bauvergabe zum jetzigen Zeitpunkt ist und welche Möglichkeiten bestehen, eine Änderung der Baupläne und der Auftragsvergabe unter Einbeziehung der Alternativplanung vorzunehmen. In diesem Zusammenhang solle dann auch geprüft werden, mit welchen Kosten das verbunden wäre.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Fraktion "Die Linke" vom 25. November 2024 (per E-Mail)
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