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Ruhrgebiet: So feiern die Zoos in Gelsenkirchen und Bochum Weihnachten


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Tannenbäume zum Nachtisch
So feiern die Zoos im Ruhrgebiet das Weihnachtsfest


24.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Sichtlich gut gelaunt: Ein Bär freut sich auf sein Festessen.Vergrößern des Bildes
Sichtlich gut gelaunt: Ein Bär freut sich auf sein Festessen. (Quelle: Marie Illner)
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Festessen und Bescherung – das gibt es nicht nur bei den Menschen im Pott, sondern auch im Zoo. Wer hier Geschenke auspackt und wer ganz heiß auf Tannenbäume ist.

Kartoffelsalat mit Würstchen, Gans mit Rotkohl, Sauerbraten mit Knödeln – bei vielen Familien im Pott dürften dieser Tage wieder Gerichte wie diese auf den Tisch kommen. Und in den Zoos im Ruhrgebiet? Auch hier ist man sich einig: Weihnachten geht durch den Magen.

Zugegeben: Das Singen um den Tannenbaum oder der Besuch der Christmette spielen für Zebra, Gnu und Schildkröte überhaupt keine Rolle. Dennoch kommen viele Tiere an Heiligabend in den Genuss eines besonderen Weihnachtsschmankerls.

Tomatenmark in Tannenbaumform

In der Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt freuen sich die Schimpansen zum Beispiel über Tomatenmark, das in Tannenbaumform an den Scheiben aufgetragen wird. In anderen Gehegen wird Futter in Sternform ausgelegt und die Stachelschweine wundern sich, warum ihr Futter plötzlich in Geschenken verpackt ist, die sie mit spielerischer Freude aufreißen.

Im Bochumer Tierpark gab es für die Erdmännchen bereits an Nikolaus einen roten Stiefel, gefüllt mit Leckereien. An Heiligabend wird das Gürteltier dann mit einem Futterball, der mit Mehlwürmern befüllt ist, überrascht. Während der Kaiman im Terrarium große Augen beim Extra-Fisch bekommt, steigt die Aufregung bei den Lemuren, wenn Pappkartons ins Gehege getragen werden. Darin: Kein iPhone, Parfum oder Kino-Gutscheine, sondern Rosinen, die in Heu versteckt sind.

Geburtstagskinder an Heiligabend

Ob die Sandratten wohl merken, dass ein besonderer Tag ist, wenn ihnen ungezuckertes Popcorn gereicht wird? Die Bochumer Tierchen hatten diesen Snack in ihrem Adventskalender, in dessen Rahmen die Zoobesucher den Tieren Überraschungen direkt in den Tierpark bestellen konnten.

Tierarten wie Schlangen und Sumpfschildkröten verpassen hier übrigens die Bescherung völlig – sie sind schon im Winterschlaf. Dafür gibt es in der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen sogar Geburtstagskinder. Ein Pavian wurde an Heiligabend geboren und feiert in diesem Jahr seinen 12. Geburtstag. Die Nyala-Antilope namens Peggy war schon am 23. Dezember an der Reihe.

Eine Vorliebe für Weihnachtsbäume

Für manche Tiere folgt die Bescherung dann erst in den Tagen nach dem Weihnachtsfest: Sie fressen mit Vorliebe Weihnachtsbäume. Dazu gehören zum Beispiel Elche und Nagetiere wie Baumstachler. Geschenke haben unter den Tannenbäumen allerdings vorher nicht gelegen – zu groß wäre die Gefahr, dass sich für die Tiere giftige Rückstände an den Bäumen befinden, etwa durch Lametta oder gesprühten Kunstschnee.

"Wir beziehen für unsere Tiere, die im Winter Nadelbäume konsumieren, die Nadelbäume über einen Landwirt, der uns im Sommer auch mit Laub beliefert und garantiert, dass diese unbehandelt sind", sagt Zoom-Sprecherin Franziska Gerk.

Gibt es auch einen Rudolf?

Männliche Rentiere gibt es in der Zoom-Erlebniswelt zwar nicht, dafür aber eine Gruppe von Rentierweibchen. "Einen Rudolf haben wir also nicht", sagt Gerk. Doch sie kann bestätigen: "Jedes Rentier hat eine gut durchblutete Nase. Wenn man sie mit der Wärmebildkamera ansehen würde, wäre die Nase also rot."

Das helfe den Tieren in der Natur bei der Futtersuche unter der bedeckten Schneedecke, denn so könne die Nase nicht einfrieren. "Somit hat im übertragenen Sinne jedes Rentier eine rote Nase", sagt die Sprecherin. Die Rentiere, die den Weihnachtsmann auf seinem Schlitten ziehen, können streng genommen aber gar kein Rudolf sein.

Gerk erklärt, wieso: "Rentiere sind die einzige Hirschart, bei der auch die Weibchen ein Geweih tragen. Bei den Rentieren wird dies regelmäßig abgeworfen und wächst dann wieder nach. Die männlichen Rentiere werfen ihr Geweih nach der Paarungszeit im Herbst ab, sodass sie im Winter ohne Geweih leben. Die Weibchen hingegen haben im Winter ein Geweih, da sie es erst im Laufe des Jahres abwerfen." Alle bekannten Rentiere, die vor den Schlitten des Weihnachtsmannes gespannt werden – inklusive Rudolf – müssten also weiblich sein, da nur sie im Winter ein Geweih haben.

Gemalte Bilder vom Brillenpinguin

Schon mal ein Geschenk von einem Affen bekommen? In der Zoom-Erlebniswelt gibt es Tiere, die ziemlich kreative Geschenke zaubern: "Tiere wie die Orang-Utans, die Brillenpinguine oder die Asiatischen Otter betätigen sich gerne künstlerisch. Sie 'malen' Bilder, die bei uns vor Ort im Shop gekauft werden können", sagt Gerk.

Wer ein tierisches Geschenk sucht – von einem echten Tier unter dem Weihnachtsbaum raten die Zoos dringend ab – kann auch über eine Tierpatenschaft nachdenken. Die gibt es sowohl in Bochum als auch in Gelsenkirchen schon für wenige Euro. Für eine Hausmaus-Patenschaft geht's im Zoom mit 5 Euro los, in Bochum kann man für 50 Euro im Jahr Pate eines Meerschweinchens werden. Aber auch Tiere wie Chamäleon, Totenkopfaffe oder Pinguin sind dabei. Außerdem gibt es Schnupperkurse als Tierpfleger und buchbare Führungen.

Übrigens: Wer noch mal frische Luft vor der nächsten Familienfeier braucht: Beide Zoos haben an Heiligabend und an den Feiertagen geöffnet.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
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