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Terror in NRW: Geplanter Chemieanschlag – Urteil in Dortmund gefallen


Urteil gegen Terrorverdächtigen
Geplanter Chemieanschlag – Haftstrafe für Islamisten

Von t-online, nfr

Aktualisiert am 23.11.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:231123-911-008794Vergrößern des Bildes
Der Angeklagte: Jalal J. aus Castrop-Rauxel, sitzt im Landgericht neben seinem Anwalt Marco Ostmeyer. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)
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Ein iranisch-stämmiger Mann aus Castrop-Rauxel hatte im Januar einen islamistisch motivierten Chemiewaffenanschlag geplant. Am Donnerstag wurde er in Dortmund verurteilt.

Am Donnerstag hat das Dortmunder Landgericht das Urteil gegen einen Terrorverdächtigen aus Castrop-Rauxel gesprochen: Vier Jahre Haft plus Sicherungsverwahrung. Das berichtete zunächst die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Laut der Deutschen Presseagentur (dpa) ordnete die Kammer die anschließende Unterbringung des Mannes in der Sicherungsverwahrung an.

Demnach sah das Gericht es als erwiesen an, dass der 26-jährige Iraner einen islamistisch motivierten Anschlag mit einer Chemiewaffe geplant hatte. Dazu soll er Kontakt mit Angehörigen des Islamischen Staates (IS) aufgenommen und über das Internet Anleitungen zur Herstellung der Giftstoffe Rizin und Cyanid erhalten haben. Laut "WAZ" hatten Polizisten im Prozess ausgesagt, dass auf dem Smartphone des Angeklagten Pläne zur Herstellung der Giftstoffe gefunden worden seien. Durch die Freisetzung der Gifte sollte eine Vielzahl arg- und wehrloser Menschen getötet werden, hieß es in der beim Prozessauftakt verlesenen Anklageschrift.

Rizin wird als Öl aus den Samen des Rizinusbaums gepresst. Es wirkt besonders stark, wenn es eingeatmet wird und verursacht unter anderem Übelkeit, Muskelschmerzen und Kreislaufversagen. Cyanid, insbesondere Kaliumcyanid, ist als Zyankali bekannt. Die toxische Wirkung tritt ebenfalls bei der Inhalation auf und führt zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit. Der Mann war im Januar nach dem Hinweis eines US-Nachrichtendienstes festgenommen worden.

Staatsanwaltschaft hatte höhere Strafe gefordert

Das Urteil liegt unter der Forderung der Staatsanwaltschaft: Sie hatte fünfeinhalb Jahre Haft beantragt.

Für den Angeklagten, Jalal J., ist es nicht die erste Verurteilung: Im Jahr 2018 hatte er in der Dunkelheit einen langen Ast von einer Brücke auf die Autobahn 45 bei Dortmund geworfen, sodass ein Auto getroffen wurde. Zwar blieb die Fahrerin bei der Tat nahezu unverletzt, dennoch wurde der Iraner wegen versuchten Mordes verurteilt. Einen Teil seiner Haftstrafe von sieben Jahren sollte der heute 26-Jährige in einer Alkohol-Entziehungsklinik verbüßen. In dieser Maßnahme hatte sich der Vorbestrafte zum Zeitpunkt seiner Festnahme befunden.

Verwendete Quellen
  • waz.de "Chemiewaffen-Anschlag geplant - Vier Jahre Haft"
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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