Anschlagsserie in NRW Explosion im Hafen: Ist es wieder die "Mocro-Mafia"?
Lauter Knall in der Düsseldorfer Nacht: In einem Hauseingang explodiert ein Sprengsatz. Schnell kommt ein Verdacht auf, wer dahinterstecken könnte.
In der Nacht zu Montag ist im Eingang eines Mehrfamilienhauses im Düsseldorfer Hafen ein Sprengsatz explodiert. Ein Polizeisprecher sagte t-online am Morgen, dass der Sprengkörper einen Schaden am Eingangsbereich des Hauses in der Speditionsstraße hinterlassen hat. Verletzte habe es bei der Explosion gegen 1 Uhr aber nicht gegeben.
Die Polizei war in der Nacht zu Montag mit Spezialisten an dem Tatort im Stadtbezirk 3 unterwegs, um Spuren zu sichern. Das Haus wurde weiträumig abgesperrt. Bislang sei unklar, wer hinter dem Angriff steckt, so der Polizeisprecher.
Explosionen vor Hauseingängen häufen sich in NRW
Der Angriff passt jedoch ins Muster einer Reihe von Sprengstoffanschlägen in Nordrhein-Westfalen, hinter denen die "Mocro-Mafia" aus den Niederlanden vermutet wird: In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Explosionen in Köln, aber auch etwa in Engelskirchen und Duisburg gegeben, die Aufsehen erregten. Die an Hauseingängen zur Explosion gebrachten Sprengkörper sollen ein oft angewandtes Drohmittel der Gruppe sein.
In einem Fall in Köln sollen Mitglieder der Gruppe auch mehrere Menschen entführt und brutal misshandelt haben. Die Kölner Polizei sprach danach von einer "neuen Dimension der Gewalt im Bereich der organisierten Kriminalität" – hier mehr dazu.
Die Gruppe, deren Namen darauf zurückgeht, dass ein Teil ihrer Mitglieder ursprünglich aus Marokko stammt, befindet sich derzeit offenbar in einer Art Drogenkrieg mit einer Bande aus Deutschland. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus eine Lagerhalle in Hürth bei Köln Auslöser für die jüngsten Streitigkeiten gewesen sein könnte.
- Telefonat mit einem Sprecher des Lagedienstes der Polizei Düsseldorf
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa