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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Karneval in Düsseldorf "Absolute Sicherheit wird es niemals geben"
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Düsseldorf rüstet sich für den Karneval: Eine Million Menschen werden Rosenmontag erwartet. Beim Sicherheitskonzept stehen das Glasverbot und eine starke Polizeipräsenz im Fokus.
Zum Rosenmontagszug werden nach Angaben des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) bis zu eine Million Menschen erwartet. Falls das Wetter am 3. März nicht mitspielt, sollen trotzdem immer noch rund 800.000 Karnevalisten an der Strecke stehen. Der Rosenmontagszug gehört wie Altweiber zu den Höhepunkten des Karnevals, und damit alles möglichst friedlich zugeht, werden wieder zahlreiche Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und privaten Sicherheitsdiensten in Düsseldorf unterwegs sein.
Thorsten Fleiß, Leitender Polizeidirektor, will keine konkreten Zahlen nennen. Er spricht eine Woche vor Altweiber von mehreren Tausend Polizisten, die an den jecken Tagen im Dienst sein werden. Die Hundertschaften reisen aus Essen, Duisburg und teilweise aus Münster an. Etwas genauer für seinen Bereich wird Düsseldorfs Ordnungsdezernent Christian Zaum. Er sagt: "Auch in diesem Jahr sind wieder mehr als 200 Dienstkräfte des Ordnungsamtes im Einsatz, um gemeinsam mit der Polizei für Sicherheit an den tollen Tagen zu sorgen."
CC, Stadt und Polizei sind sich einig, dass in den vergangenen Monaten gemeinsam das bestmögliche Sicherheitskonzept für den Düsseldorfer Karneval erarbeitet wurde. Es werde laut Zaum jedes Jahr für das "größtmögliche Maß an Sicherheit" aufs Neue betrachtet und nachgebessert – auch wenn der Rosenmontagszug in der Vergangenheit schon "ausgesprochen gut geschützt" gewesen sei, sagt Fleiß.
Was jetzt für 2025 im Vergleich zum Vorjahr und nach den jüngsten Anschlägen in München und Magdeburg geändert wurde, dazu wird von allen Seiten nach dem Motto "Nur ein geheimes Sicherheitskonzept ist ein Sicherheitskonzept" keine konkrete Angabe gemacht. Fleiß und Zaum sagen unisono nur: "Absolute Sicherheit wird es niemals geben."
Karneval in Düsseldorf: Glasverbot reduziert Schnittverletzungen
Ein zentraler Bestandteil des Düsseldorfer Sicherheitskonzepts bleibt das Glasverbot. Das Konzept zur scherbenfreien Altstadt habe seit der Einführung im Jahr 2011 die Anzahl der Schnittverletzungen drastisch reduziert, berichtet Zaum. Er sagt: "Es wird von den Feiernden hervorragend angenommen – und von unseren Dienstkräften konsequent kontrolliert, sodass die Feiernden sich auf eine glasfreie Altstadt einstellen können. Genauso konsequent gehen wir gegen Wildpinkler sowie beim Jugendschutz vor."
Wie in den Vorjahren gilt das Glasverbot im Kern der Altstadt an Altweiber (27. Februar), am Karnevalssonntag (2. März) und am Rosenmontag (3. März). Besuchern ist es dann untersagt, Glasbehälter mitzuführen. Ansässige Händler sowie Außengastronomiebetriebe dürfen zudem während der Karnevalstage keine Waren in Glas verkaufen. Das Glasverbot wird an den 16 Zugängen zur Altstadt kontrolliert, rechtliche Grundlage ist eine Allgemeinverfügung.
Karneval in der Altstadt: "Glas und Waffen zu Hause lassen"
"Lassen Sie das Glas zu Hause", sagt daher Zaum. Polizeidirektor Fleiß appelliert direkt weiter, auch Messer, Waffen sowie waffenähnliche Dinge erst gar nicht zum Karneval mitzubringen, "damit wir uns in diesen schwierigen Zeiten nicht damit auch noch auseinandersetzen müssen". Außer dem Glasverbot werden die Waffenverbotszone sowie die mobile und stationäre Videobeobachtung Bestandteile der Maßnahmen sein, die für die Sicherheit der Jecken und der Einsatzkräfte sorgen sollen, sagt Fleiß.
- Reporter vor Ort