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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Am 23. April ist der "Tag des Bieres" Brauereien stellen weniger Bier her – auch in Düsseldorf?

Der "Tag des Bieres" steht an, doch die Brauereien in NRW produzieren immer weniger. t-online hört sich zum Absatz in Düsseldorf und zum Trend nach alkoholfreien Bieren um.
Am 23. April wird in Deutschland der "Tag des Bieres" gefeiert. Die Stimmung dürfte allerdings schon einmal besser gewesen sein, denn die 31 Brauereien Nordrhein-Westfalens (mit mindestens 20 Beschäftigten) produzierten im vergangenen Jahr weniger Bier als noch 2023.
Wie das Statistische Landesamt am Dienstag (22. April) mitteilte, waren es 3,7 Prozent beziehungsweise 602.000 Hektoliter alkoholhaltiges Bier weniger. Insgesamt wurden 15,6 Millionen zum Absatz bestimmte Hektoliter Bier (ohne Biermischgetränke) gebraut. Rein rechnerisch hätte jede volljährige Person in NRW 104 Liter alkoholhaltiges Bier konsumieren können.
Die Produktion von Klein- und Hausbrauereien ist in den aktuellen Zahlen nicht enthalten, somit auch nicht die der Düsseldorfer Hausbrauereien. Aber wird in der Altbierstadt ebenfalls weniger produziert? t-online hörte sich dazu und auch zur Nachfrage nach alkoholfreien Bieren um.
Füchschen-Chef: "Wir brauchen einen Aufschwung"
An der Ratinger Straße in der Altstadt produzierte das Füchschen fünf Prozent weniger Bier als 2023. "Den NRW-weiten Trend kann ich bestätigen. Wir brauchen in Deutschland einen Aufschwung, damit die Menschen wieder mehr in der Gastronomie essen und trinken", sagt Chef Peter König. Im Alten Bahnhof in Oberkassel wird das hauseigene Belsen Alt hergestellt. Auch hier wurde 2024 die Produktion heruntergefahren – "um 5,3 Prozent", verrät Betreiber Toni Link. "Die jüngere Generation trinkt nicht mehr so viel Alkohol. Es wird heute mehr auf Vitalität und Gesundheit geachtet", hat Link eine Erklärung.
An der Bolkerstraße stellt Karl-Heinz Gatzweiler, Geschäftsführer der Hausbrauerei Zum Schlüssel, unterschiedliche Trends fest. Während im eigenen Haus die Zahlen stimmen und der Absatz steigt, wird im Handel weniger vom laut Gatzweiler "hochwertigen und auch höherpreisigen" Schlüssel-Alt verkauft. "Kein Wachstum, aber auch kein Minus", so sein Fazit.
Absatzzahlen möchte Gatzweiler nicht verraten, das macht dafür Uerige-"Baas" Michael Schnitzler. Rund 20.000 Hektoliter Bier stellt die Hausbrauerei an der Ecke von Berger Straße und Rheinstraße in der Altstadt pro Jahr her. "Es gibt immer Nuancen, aber große Unterschiede haben wir zuletzt nicht festgestellt", sagt Schnitzler.
Gibt es bald ein alkoholfreies Schlüssel-Alt?
Auch weil der Absatz des Bieres mit Alkohol sinkt, produziert das Füchschen schon seit dem Jahr 2013 ein alkoholfreies Alt und neuerdings ein alkoholfreies Radler. Ein alkoholfreies Uerige gibt es ebenfalls bereits, "das gut von unseren Gästen angenommen wird", sagt "Baas" Schnitzler. Toni Link spielt schon länger mit dem Gedanken, auch in Oberkassel ein alkoholfreies Bier herauszubringen. "Doch muss das auch schmecken. Wir befinden uns noch in der Experimentierphase", sagt Link.
Und auch Karl-Heinz Gatzweiler möchte nicht ausschließen, dass es bald ein alkoholfreies Schlüssel-Alt gibt. Das Thema steht laut Gatzweiler nicht ganz oben auf der Agenda, weil es aus wirtschaftlichen Gründen keinen Druck gibt. Doch links liegen lassen könne man den Trend auch nicht. "Wir haben aber einen hohen Anspruch und dem müsste ein alkoholfreies Bier erst einmal geschmacklich gerecht werden", sagt er.
- Eigene Recherche
- Mitteilung von IT.NRW vom 22. April 2025 (per E-Mail)