Nordrhein-Westfalen Trotz Impfpflicht: Infektionen mit Masern nehmen zu
Immer mehr Kinder in Nordrhein-Westfalen infizieren sich mit Masern. Dabei gilt für die ansteckende Krankheit eine Impfpflicht.
In Nordrhein-Westfalen nehmen die Infektionen mit Masern zu. Demnach seien in diesem Jahr bereits 24 Fälle gemeldet worden, wie eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums der "Rheinischen Post" sagte. In den Jahren 2021 und 2022 habe es jeweils nur zwei Fälle von Masern gegeben, im Jahr 2023 seien es 15 gewesen. Vor der Corona-Pandemie 2020 waren es den Angaben zufolge 20 Fälle.
"Der Schwerpunkt des Maserngeschehens in NRW seit Jahresbeginn liegt bei Kindern", so die Sprecherin weiter. Die Patienten hätten gar keinen oder nur einen unvollständigen Impfschutz gehabt, die Gründe dafür seien verschieden: "Dies sind verpasste oder verschobene Termine insbesondere bei Kindern während pandemischer Zeiten, eine geringe Risikowahrnehmung bezüglich der Masernerkrankung oder auch Vorbehalte gegenüber der Sicherheit von Impfungen", erklärte die Sprecherin weiter.
Bundesweite Impfpflicht gegen Masern
Da Masern zu den ansteckenden Infektionskrankheiten gehören, gilt seit März 2020 in ganz Deutschland eine Impfpflicht. Diese wurd durch das Masernschutzgesetz geregelt. Das Gesetz sieht vor, dass alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr vor Beginn des Besuchs von Kindergarten oder Schule vollständig gegen Masern geimpft werden müssen.
Eine Maserninfektion äußert sich beispielsweise durch Fieber, Bindehautentzündungen und den charakteristischen Hautausschlag. Zudem kann es bei Komplikationen zu Mittelohr- und Lungenentzündungen kommen, in seltenen Fällen kann auch eine Entzündung des Gehirns auftreten. Eine Erkrankung schwächt das Immunsystem für längere Zeit. Doch wer einmal Masern hatte, ist gegen eine weitere Infektion immun.
- Nachrichtenagentur dpa