In Itter und Heerdt Hoffnung für Familien: In Düsseldorf soll Baugrund verlost werden

Die Stadt Düsseldorf will in Itter und Heerdt Grundstücke verlosen. Bewerben können sich ausschließlich Familien aus der Landeshauptstadt. Die Details.
Nordrhein-Westfalens Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat an die Stadträte appelliert, im Kampf gegen die Wohnungsnot ausreichend Bauland zur Verfügung zu stellen. Es reiche nicht, Grundstücke "theoretisch in Plänen" auszuweisen, sondern es müsse auch dafür gesorgt werden, dass die Flächen praktisch bebaubar seien, mahnte Scharrenbach am Freitag im Landtag.
Da passt es doch ganz gut, dass die Stadt Düsseldorf Baugrundstücke in den Stadtteilen Itter und Heerdt an Bürger verlosen möchte. Schon vor rund zwei Wochen wurde die Politik in den ersten Ausschüssen mit einer Informationsvorlage über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Der Stadtrat soll in seiner nächsten Sitzung am 9. November den geplanten Umgang mit brachliegenden Baugrundstücken für Einfamilienhäuser ebenfalls kennenlernen. Zuerst hatte die "Rheinische Post" berichtet.
Es müssen Düsseldorfer Familien sein
Am Pastor-Dörr-Ring in Itter sind es insgesamt acht Grundstücke mit einer Fläche von 3245 Quadratmetern. Auf den Grundstücken sei der Bau einer Häusergruppe oder von Doppelhäusern denkbar, heißt es in der Informationsvorlage. Der Bodenwert beträgt hier 1.150 Euro pro Quadratmeter, ergibt in Summe einen Wert von 3.701.569 Euro. In Heerdt sind es an der Bonifatiusstraße 651 Quadratmeter und zwei Grundstücke. Der Bodenwert: 990 Euro pro Quadratmeter, 644.490 Euro insgesamt. Aufgrund des hohen Bodenrichtwerts, eines bereits gescheiterten Versuchs der Vermarktung sowie der schwierigen baurechtlichen Situation komme eine Vermarktung an Baugruppen nicht in Betracht, so die Verwaltung.
Die Bedingungen für den Grundstücksverkauf: Die Vergabe soll nur an Düsseldorfer Familien erfolgen, die unter der Einkommensschwelle liegen. Es sollen Privatpersonen mit mindestens zwei minderjährigen Kindern sein, die keinen anderweitigen Grundbesitz im In- und Ausland haben. Wenn ein Erwachsener in einem systemrelevanten Beruf arbeitet, wirkt sich das bei der Bewerbung positiv aus.
Zehn Jahre Selbstnutzung
Der Verkauf geschieht nach Verkehrswert. Je nach Einkommen kommen aber die Fördermöglichkeiten des Landes A (innerhalb der Einkommensgrenze), B (bis zu 40 Prozent über der Einkommensgrenze) und die städtische Förderung (bis 60 Prozent über der Einkommensgrenze) in Frage. Für den Bau gibt es ökologische Voraussetzungen wie etwa Fotovoltaikanlagen. Um Spekulationen zu vermeiden, sind zehn Jahre als Selbstnutzung für die Familien bindend.
Wann die Grundstücke verlost werden, steht noch nicht fest. Bewerber haben jedoch nach dem Start drei Monate für eine Meldung Zeit. Sollte es mehr Bewerber als Grundstücke geben, wird gelost.
- duesseldorf.de: Informationsvorlage "Grundstücksangelegenheiten - Umgang mit brachliegenden Baugrundstücken für Einfamilienhäuser"
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur