Neue Zahlen So hat sich der Verkehr seit Einsturz der Carolabrücke verlagert

Nach dem Einsturz der Carolabrücke kämpft Dresden mit Verkehrsproblemen. Neue Zahlen zeigen: Einige Elbquerungen sind überlastet, der ÖPNV ist so voll wie nie, und Radfahrer müssen umdisponieren.
Der Einsturz der Carolabrücke hat Dresdens Verkehrsfluss spürbar verändert. Autofahrer weichen auf andere Elbquerungen aus, Radfahrer strömen verstärkt über die Augustusbrücke und der ÖPNV hat sein Liniennetz angepasst.
Nun liegen die ersten Zahlen vor: Besonders stark ist die Belastung auf der Albert- und Marienbrücke gestiegen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Für den öffentlichen Verkehr bedeutet die neue Situation jedoch nicht nur Verzögerungen – sondern auch einen unerwarteten Fahrgastrekord.
- Albertbrücke: +88 % mehr Verkehr
- Marienbrücke: +30 % mehr Verkehr
- Waldschlößchenbrücke: +8 % mehr Verkehr
- Flügelwegbrücke: -15 % weniger Verkehr
- Blaues Wunder: -7 % weniger Verkehr
Vor allem Nord-Süd-Verbindungen leiden unter dem Wegfall der Carolabrücke. Hier dauert die Fahrt im Schnitt vier Minuten länger, innerstädtisch entlang der Elbe sind es rund 3,5 Minuten. Auch das gesperrte Terrassenufer verschärft die Situation. Allerdings wurden die Daten auch in der Adventszeit erhoben, als ohnehin mehr Verkehr herrschte.
ÖPNV: Langsamer, aber voller denn je
Straßenbahnen sind durch die Umleitungen öfter verspätet, besonders auf den Linien über die Marien- und Albertbrücke. Ein Flaschenhals ist der Dr.-Külz-Ring, wo viele Linien zusammentreffen. Eine neue Weiche am Pirnaischen Platz, die 2026 kommen soll, könnte Abhilfe schaffen. Trotz allem: Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) meldeten im Dezember die höchsten Fahrgastzahlen seit der Wiedervereinigung.
Radfahrer vor allem auf der Augustusbrücke
Mit dem Wegfall der Carolabrücke haben sich viele Radfahrer eine neue Route gesucht. Besonders die Augustusbrücke wird jetzt stärker genutzt:
- Täglich über 9.000 Radfahrer
- Anstieg um 45 %
- Auch die Albertbrücke dient als Ausweichroute
Da der Radverkehr stark saisonabhängig ist, sollen die Zählungen über das gesamte Jahr fortgesetzt werden.
- Mitteilung der Stadt Dresden vom 5. März 2025 – per Mail eingegangen
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