Bombenfund an Carolabrücke hat weitreichende Folgen – die Gründe

Ausgerechnet unter der Carolabrücke

Drei Gründe, warum die Folgen des Bombenfunds so weitreichend sind

Die Auswirkungen der Sprengung der Weltkriegsbombe sind besonders einschneidend. Denn der Blindgänger liegt besonders ungünstig.

Von der letzten Bombenevakuierung in Übigau im September 2023 waren rund 2.700 Menschen betroffen. Obwohl die Weltkriegsbombe wieder 250 Kilo wiegt, sind es dieses Mal fast viermal so viele Menschen. Das hat mehrere Gründe.

Erstens: Die Bombe liegt unter der Carolabrücke auf flacher Ebene. "Das heißt, es gibt kaum Schutz um den Sprengkörper herum", erklärte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Mittwochabend. Um sicherzugehen, wurde daher ein Evakuierungsradius von rund 1.000 Metern festgelegt. Etwa 10.000 Menschen sind davon direkt betroffen.

Zweitens: Der Evakuierungsbereich fällt mitten in die Innenstadt. Nicht nur Dresdner müssen ihre Wohnungen verlassen. Auch viele Unternehmen, Kindergärten, Schulen und das Regierungsviertel müssen schließen. Außerdem muss für viele Hotelgäste eine alternative Bleibe gefunden werden. Selbst die Polizei kann den Einsatz nicht von der gewohnten Zentrale aus leiten. "Das ist quasi das Herz von Dresden, was morgen abgeschnitten sein wird", sagte Polizeisprecher Thomas Geithner der Nachrichtenagentur dpa.

Drittens: Im Zentrum wohnen viele Senioren und Pflegebedürftige. "Vom Rettungsdienst und Krankentransport wissen wir, dass vor allem in der Innenstadt viele ältere Menschen leben, die zum Teil nicht alleine aus der Wohnung kommen", so der Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Unterstützung wird über das Bürgertelefon (0351) 488 76 66 vermittelt.

• 

  Während Evakuierung: Unfall auf Marienbrücke in Dresden – Mehrere Verletzte
• 

  Sprengmeister nach Entschärfung: "Das ist auf keinen Fall die letzte Bombe gewesen"
• 

  Das sind die Gründe: Magdeburg-Täter nach Dresden verlegt

Der Blindgänger war am Mittwochmorgen bei Abrissarbeiten im Wasser unter der Carolabrücke entdeckt worden. Die Polizei sperrte daraufhin das Terrassenufer bis zum Theaterplatz sowie Teile des Rathenauplatzes ab. Ab neun Uhr am Donnerstagvormittag wird der Sperrkreis auf große Teile der Altstadt und Neustadt ausgeweitet.