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Dresden kürzt Hilfsprojekt 50.000 Euro – so will die Initiative weitermachen


"Müssen Zeit überbrücken"
Dresden streicht Hilfsprojekt 50.000 Euro – so will die Initiative weitermachen


Aktualisiert am 27.12.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein zerrissener 50-Euro-Schein (Symbolbild): Ohne Fördermittel der Stadt sind viele Dresdner Initiativen von der Schließung bedroht. (Quelle: imago)
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Täglich reinigen sie den Alaunpark – doch das Hilfsprojekt verliert die städtische Förderung. Der Initiator verspricht trotzdem weiterzumachen.

Seit 2019 unterstützt das Projekt "Chancen für die Chancenlosen" Dresdner in schwierigen Lebenslagen. Suchtkranke, Wohnungslose und Geflüchtete ohne Arbeitserlaubnis bekommen die Chance, durch gemeinnützige Arbeit zurück ins Leben zu finden. Sie reinigen den Alaunpark, pflegen Grünanlagen oder bepflanzen Beete am Bahnhof Mitte.

Die Zahl der Teilnehmenden wuchs von anfänglich 22 auf rund 60 an. 13 Menschen konnten bereits in neue Lebensperspektiven wie einen Minijob oder eine Ausbildung vermittelt werden.

Für ihren Einsatz erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 1,75 Euro pro Stunde. Zum Vergleich: Würde man ihre Arbeit mit dem Mindestlohn vergüten, hätten sie 2024 Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Euro erbracht – hauptsächlich für die Stadt Dresden.

Doch wie viele andere Sozialprojekte ist auch dieses von den städtischen Sparmaßnahmen betroffen. 50.000 der jährlich benötigten 60.000 Euro stammten bislang aus der Stadtkasse. Allein die fehlenden 10.000 Euro aufzutreiben, sei in der Vergangenheit eine Herausforderung gewesen.

Hoffnung auf Unterstützung der Stadtbezirke Altstadt, Neustadt und Pieschen

Initiator Rainer Pietrusky gab seinen Teilnehmenden trotzdem ein Versprechen: Das Projekt soll weitergehen. Unterstützung signalisierten bereits die Stadtbezirke Altstadt, Neustadt und Pieschen. "Es gibt die Aussicht, dass uns die Stadtbezirke Geld geben, dann könnten wir das Projekt weiterführen", sagt Pietrusky. Die endgültige Entscheidung falle Ende Februar. "Bis dahin müssen wir die Zeit überbrücken."

Spendenkonto

Ostsächsische Sparkasse Dresden
IBAN DE25 8505 0300 0221 1051 40 BIC OSDDDE81XXX Verwendungszweck: Chancen für die Chancenlosen

Für die Teilnehmenden wäre ein Projektende verheerend. "Die Leute, die zu uns kommen, sind sehr labil. Für die wäre es eine Katastrophe, wenn es unser Angebot nicht mehr gäbe." CDU-Sozialpolitiker Thomas Lehmann bewertete die Folgen vor der Abstimmung hingegen als nicht ganz so einschneidend. Denn: Für viele der betroffenen Angebote gäbe es Alternativen.

Pietrusky widerspricht: "Natürlich gibt es andere Anlaufstellen, aber die Menschen, die zu uns kommen, gehen da von alleine nicht hin." Ein wesentlicher Teil der Arbeit sei es deshalb, die Menschen an andere Angebote wie Drogenberatung oder Streetworker zu vermitteln. "Das Hauptproblem unserer Teilnehmer ist nämlich, dass sie sich nicht selbst motivieren können."

Dass die Initiative inzwischen jährlich rund 60 Menschen erreicht, sei Mund-zu-Mund-Propaganda zu verdanken. "Nur im allerersten Jahr hab' ich etwa in Suppenküchen Flyer verteilt, seither nie wieder", berichtet Pietrusky.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Projektinitiator Rainer Pietrusky
  • dresden.de: Aufzeichnung des Stadtrates am 12. Dezember 2024
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